15.1.2025 – Im Fünfjahresschnitt betrachtet (2019 bis 2023) haben die Lebensversicherer eine Abschlusskostenquote von 4,51 Prozent erzielt. Für die Inter stand laut dem Map-Report 936 die niedrigste Quote zu Buche, für die Credit Life die höchste. Mit der Debeka, der Cosmos und der Allianz schafften es drei der Branchengrößen in die Spitzengruppe.
2023 haben die Lebensversicherer 4,5 Prozent der Beitragssumme des Neugeschäfts für Abschlussaufwendungen ausgegeben. Das war die erste Verminderung nach zuvor drei Steigerungen in Folge.
Zwischen den einzelnen Marktteilnehmern zeigte sich im Berichtsjahr laut dem Map-Report Nummer 936 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2023“ eine gewaltige Spannbreite bei der Abschlusskostenquote. Sie lag bei den 78 aufgeführten Akteuren im Jahr 2023 zwischen knapp 0,3 Prozent bei der Mylife Lebensversicherung AG und über 33 Prozent bei der Credit Life AG (VersicherungsJournal 20.11.2024).
Nach Angaben der Map-Report-Redaktion misst die Abschlusskostenquote, „wie viel die Gesellschaft im Verhältnis zur Summe der Beiträge, die sie im Laufe der Jahre erhält, für den Verkauf der Policen ausgibt. Nicht nur an Provisionen, sondern mit allen Kosten des Verkaufsapparats. Die Kennzahl wird beeinflusst von der Neugeschäftsentwicklung und der Vertriebsstruktur, damit also auch von der Beratungs- und Betreuungsintensität bei Vertragsabschluss. Auch die Struktur des Neugeschäfts wirkt sich auf den Abschlusskostensatz aus“. Laut Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages wird die Quote bei einem hohen Anteil an Kollektivversicherungen am Neuzugang niedriger ausfallen als etwa bei einem hohen Anteil entsprechender Einzelversicherungen am Neuzugang. Zudem werde als Folge des LVRG tendenziell ein immer größerer Anteil der Abschlussprovisionen auf die gesamte Laufzeit verteilt. Dies könne zur Folge haben, dass der Aufwand für einen Vertragsabschluss teilweise erst in den Folgejahren verrechnet werde. „Der Zähler des Abschlusskostensatzes ist in diesem Fall keine reine Neugeschäftsgröße mehr. Dadurch wird die Aussagekraft der Quote beeinträchtigt“, stellt Klages im Begleittext des aktuellen Heftes heraus. |
Quelle: Map-Report 936 |
Im Schnitt der Jahre 2019 bis 2023 hat die Map-Report-Redaktion für die Anbieter, die noch Neugeschäft betreiben, einen Abschlusskostensatz von 4,51 Prozent errechnet. Insgesamt zwölf der 53 aufgelisteten Akteure blieben im Berichtszeitraum unter der Marke von vier Prozent.
Auf den niedrigsten Wert kommt die Inter Lebensversicherung AG, die als einziger Anbieter unter die Marke von drei Prozent gelangte. Knapp darüber lagen die LVM Lebensversicherungs-AG und die Hansemerkur Lebensversicherung AG.
Die Positionen vier bis sieben belegen mit Quoten zwischen 3,3 und 3,4 Prozent, die Hansemerkur Lebensversicherung AG, der Debeka Lebensversicherungsverein a.G. und die Cosmos Lebensversicherungs-AG.
Werte von 3,5 bis 3,7 Prozent werden ausgewiesen für die Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG, den DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Lebensversicherungsverein a.G., die Allianz Lebensversicherungs-AG und die Universa Lebensversicherung a.G. Knapp unter der Marke von vier Prozent lagen die Mecklenburgische Lebensversicherungs-AG und die Europa Lebensversicherung AG.
Für 24 Lebensversicherer wird ein Wert von über vier und unter fünf Prozent ausgewiesen. 17 Gesellschaften kommen auf Quoten von fünf Prozent oder höher.
Am unteren Ende der Rangliste findet sich die Credit Life mit annähernd 24,5 Prozent wieder. Dies ist vor allem auf einen Anstieg der Quote um über 15 Prozentpunkte im vorletzten Jahr des Beobachtungszeitraums zurückzuführen.
„Der Anstieg der Abschlusskostenquote ist in dem zurückgehenden Neugeschäftsvolumen in Verbindung mit Fixkosten zu begründen“, hieß es im Geschäftsbericht 2022 (PDF, 812 KB) zur Erläuterung.
Vergleichsweise hohe Werte von jeweils über sieben Prozent werden für die Dialog Lebensversicherungs-AG, die Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG und die HDI Lebensversicherung AG ausgewiesen.
Auf jeweils über sechs Prozent kommen die Provinzial Lebensversicherung Hannover, die Neue Leben Lebensversicherung AG und die Öffentliche Lebensversicherung Sachsen-Anhalt (Ösa).
Von den Marktgrößen mit mindestens 1,8 Milliarden Euro Beitragseinnahmen, die noch Neugeschäft betreiben, agierten fünf mehrheitlich besser als der Markt. Zu dieser Gruppe gehören neben der Debeka, der Cosmos und der Allianz auch die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. und die R+V Lebensversicherung AG.
Knapp über dem Schnitt liegen die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG, die Generali Deutschland Lebensversicherung AG und die Württembergische Lebensversicherung AG. Der höchste Wert wird für die Nürnberger mit fast sechs Prozent ausgewiesen.
Der Map-Report Nummer 936 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2023“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 195 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen (5.11.2024) auch Übersichten zu insgesamt rund zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2023) von bis zu 78 Anbietern.
Hierzu gehört neben den Verwaltungskosten- (19.12.2024, 12.11.2024, 12.11.2024) und den Abschlusskostenquoten (20.11.2024, 20.11.2024) auch der Neuzugang (2.12.2024). Dies gilt auch für die Stornoquoten (25.11.2024) sowie den Vertragsbestand (18.11.2024, 18.11.2024). Das Heft ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.
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