15.1.2025 – Cybervorfälle sind in Deutschland aus Unternehmenssicht betrachtet die am meisten gefürchtete Gefahr. Betriebsunterbrechungen, „Seriensieger“ früherer Jahre, finden sich an zweiter Stelle wieder. Dahinter folgen die Risikobereiche Naturkatastrophen sowie Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung. Dies ist dem „Allianz Risk Barometer 2025“ zu entnehmen.
Die Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) hat zum 14. Mal untersucht, welches die größten Risiken aus Unternehmenssicht sind. Grundlage für das „Allianz Risk Barometer 2025“ sind die Antworten von 3.778 Risikomanagern von Firmenkunden und Maklern sowie von Experten aus dem Unternehmensversicherungssegment der Allianz aus 106 Ländern und Territorien.
Rund 450 der Umfrageteilnehmer stammen aus Deutschland. Die Interviewten konnten bis zu drei Gefahren benennen. Die Befragung wurde im Oktober und November 2024 durchgeführt.
Die Gefahrenrangliste in Deutschland wurde aktuell wieder gehörig durcheinandergerüttelt, wenn auch nicht auf den vordersten Plätzen. Mit Cybervorfällen (wie Cyberkriminalität, Systemausfall oder Verletzung der Datenschutzrechte) gibt es aktuell denselben Spitzenreiter wie vor Jahresfrist (VersicherungsJournal 17.1.2024). Der Anteil an den Nennungen betrug 47 (2024: 44) Prozent.
An zweiter Stelle folgen Betriebsunterbrechungen, die davor zehnmal in Folge das größte Unternehmensrisiko dargestellt haben (VersicherungsJournal 18.1.2023, 18.1.2022, 19.1.2021, 15.1.2020). Ihr Anteil fiel mit 40 Prozent ebenfalls um drei Prozentpunkte höher aus als im Jahr zuvor.
Von fünf auf drei nach oben ging es für Naturkatastrophen, die um fast die Hälfte auf 29 Prozent zulegten. An vierter (Vorjahr: dritter) Stelle rangiert der Risikobereich Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung (von drei auf vier). Dazu gehören unter anderem Zölle, Sanktionen oder protektionistische Bestrebungen. Der Anteil beträgt knapp 29 (2024: 23) Prozent.
Dahinter folgen mit Anteilen von jeweils rund einem Sechstel der Nennungen Feuer und Explosionen (von acht auf fünf), politische Risiken und Gewalt (von acht auf sechs), der Klimawandel (von sechs auf sieben) sowie der Fachkräftemangel (von vier auf acht).
Dass Letzterer in der Risikowahrnehmung eine kleinere Rolle spielt, könnte nach Einschätzung der Studienautoren mit der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands sowie dem Stellenabbau zahlreicher Unternehmen zu tun haben.
Neu in die Top Ten schafften es die Risikobereiche Marktentwicklung sowie Ausfälle oder Störungen der kritischen Infrastruktur. Nicht mehr zu den Toprisiken aus Unternehmenssicht gehören die Gefahrenbereiche Energiekrise, politische Risiken und Gewalt sowie makroökonomische Entwicklungen.
In der weltweiten Gefahrenhitparade setzten sich die Cybervorfälle (plus zwei Prozentpunkte auf 38 Prozent) weiter von den Betriebsunterbrechungen (unverändert 31 Prozent) ab und liegen zum zweiten Mal wieder allein an der Spitze.
Naturkatastrophen (29 (2024: 26) Prozent) behaupteten den Bronzerang, rechtliche Veränderungen (25 (19) Prozent) die vierte Position. Während der Klimawandel von sieben auf fünf nach oben kletterte, liegen Feuer und Explosionen weiter an sechster Stelle.
Die Studienautoren weisen auf einige regionale Unterschiede in der Risikowahrnehmung hin. So schaffte es der Klimawandel etwa in Brasilien und auf Mauritius (43 Prozent), auf den Philippinen (jeweils 38 Prozent), in Belgien, Kroatien und Slowenien (jeweils 33 Prozent), in Kenia (32 Prozent), Griechenland (30 Prozent) sowie Indien (27 Prozent) unter die Top-Drei-Gefahren.
Weiteres Beispiel: Der Fachkräftemangel, der global gemessen in der Risikowahrnehmung aktuell erst an elfter Stelle auftaucht, schaffte es in Australien, Bulgarien, Kroatien und in der Schweiz jeweils in die Top Vier.
Das „Allianz Risk Barometer 2025“ in englischer Sprache kann auf dieser Internetseite heruntergeladen werden.
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