Dies sind die besten der 18 größten deutschen Lebensversicherer

1.10.2025 – Für seine Analyse in Heft 10/2025 der Zeitschrift für Versicherungswesen hat Professor Dr. Hermann Weinmann erneut die größten deutschen Anbieter untersucht. Betriebswirtschaftlich bekamen Hannoversche und Allianz die Note „Eins“. Die Generali bekam eine „Vier“, die Zurich Deutscher Herold sogar nur ein „Fünf“. Bei der Verbrauchernote lag die Hannoversche („Sehr gut“) knapp vor der Allianz („Sehr gut (-)“). Die Zurich Deutscher Herold bekam ein „Mangelhaft“.

Schon seit vielen Jahren analysiert Professor Dr. Hermann Weinmann von der Hochschule Ludwigshafen am Rhein die Qualität der zwölf umsatzstärksten Lebensversicherer aus dem Lager der Vereine auf Gegenseitigkeit (VersicherungsJournal 5.12.2023) sowie der zwölf insgesamt größten Marktteilnehmer (18.9.2023).

18 Testkandidaten

Im vergangenen Jahr wurden die Untersuchungen, die traditionell in der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) veröffentlicht werden, zusammengeführt. Insgesamt wurden 16 Unternehmen verglichen (8.10.2024).

Für die aktuelle Untersuchung wurden 18 Akteure verglichen. Testkandidaten waren laut dem Aufsatz „Begehrenswerte Lebensversicherung? Die im Neugeschäft aktiven Top-12-Lebensversicherer und Top-8-Versicherungsvereine im Vergleich“ in ZfV-Heft 10/2025

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Neue Kandidaten und ein Abgänger

Neu unter den Prüflingen sind die fusionierte Provinzial (21.10.2024), die Continentale und der LVM. Nicht mehr dazu gehört die Cosmos Lebensversicherungs-AG. Weinmann erläutert in der ZfV: „Da in der Menge der Top 12-Lebensversicherer mit der Debeka Leben und der Alten Leipziger Leben zwei Vereine ‚Dauergast‘ sind, erweitert sich die Auswahl auf die sechs größten Vereins-Lebensversicherer außerhalb der Top 12-Lebensversicherer.

Insgesamt sind es also nun achtzehn Unternehmen in der Analyse. Diese Abgrenzung führt dazu, dass der kleinste Lebensversicherer das Beitragsvolumen von einer Milliarde Euro brutto unterschreitet.“

So wurde bewertet

Die Untersuchung gliedert sich in einen betriebswirtschaftlichen Teil und die Ergänzung um Verbraucherbelange. Ersterer besteht aus fünf Komponenten, in denen jeweils maximal 200 Punkte zu erreichen waren.

Dazu gehören die drei Vergangenheitsindikatoren Ertragsrealisation, Netto-Neuzugang, erweiterte Betriebs- und erweiterte Verwaltungskosten sowie die beiden Zukunftsindikatoren Bewertungsreserven und Verlustreserve. Für die Verbraucherbelange wurden darüber hinaus die Partizipationsquote und die Solvenzquote (Brutto-SFCR) herangezogen.

Nach umfangreichen Veränderungen an der Bewertungssystematik in den beiden Vorjahren – unter anderem wurde bei der Partizipation von einem „Bonus-System“ (Zusatzpunkte für besonders hohe Werte) auf ein Malus-System (Punktabschlag bei niedrigen Quoten) umgestellt – wurden aktuell nur die Grenzwerte angepasst.

Betriebswirtschaft: Hannoversche auf dem Spitzenplatz

Sieger des betriebswirtschaftlichen Vergleichs sind die Hannoversche und die Allianz. Beide erreichten 900 von theoretisch 1.000 erreichbaren Punkten und damit erneut die höchste Notenstufe „Eins“. Die Hannoversche bestätigte damit ihre Vorjahrespunktzahl, während sich die Allianz um 50 Zähler steigerte.

Mit einer „Zwei“ schnitten der Test-Neuling Continentale (650 Punkte) sowie die R+V, die Alte Leipziger, die WWK, die Nürnberger und die Provinzial (jeweils 600 Zähler) ab. Die Alte Leipziger und die Nürnberger kamen in die gleiche Notenklasse wie vor Jahresfrist, obwohl sie sich um je 50 Punkte verschlechterten. Jeweils eine Klasse nach oben ging es für R+V (plus 100 Zähler) und WWK (plus 50 Punkte).

Eine „Drei“ bekamen acht Akteure. Hierzu gehören mit jeweils 550 Punkten die Bayern-Versicherung (plus 50 Zähler) und der HDI (unverändert), mit jeweils 500 Punkten die Debeka und die Axa (je minus 50 Zähler), mit 450 Punkten der Volkswohl Bund (plus 50 Zähler) und mit jeweils 400 Punkten die Gothaer (minus 100 Zähler), die Württembergische (plus 50 Punkte) und der LVM.

Nicht über eine „vier“ hinaus kam die Generali mit unverändert 300 Zählern. Nur noch für eine „fünf“ reichte es für die Zurich Deutscher Herold, deren Punktzahl sich auf 150 halbierte.

Allianz und Hannoversche gewinnen bei den Verbraucherbelangen

Bei der Verbrauchernote ließ die Hannoversche mit „sehr gut“ alle Wettbewerber hinter sich. An zweiter Stelle liegt die Allianz („Sehr gut (-)“). Sie erhielt 100 Punkte Abzug wegen unter dem Grenzwert liegender Partizipationsquoten. Mit „Gut“ schnitt die Continentale ab, mit einem „Gut (-)“ R+V, Alte Leipziger und WWK.

Betriebswirtschaftliche Bewertung und Verbrauchernoten der größten Lebensversicherer (Geschäftsjahr 2024)

Versicherer

Punktzahl Betriebswirtschaft*

Note Betriebswirtschaft

Verbrauchernote

Hannoversche

900 (900)

Eins

Sehr gut

Allianz

900 (850)

Eins

Sehr gut (-)

Continentale

650 (-)

Zwei

Gut

R+V

600 (500)

Zwei

Gut (-)

Alte Leipziger

600 (650)

Zwei

Gut (-)

WWK

600 (550)

Zwei

Gut (-)

Nürnberger

600 (650)

Zwei

Befriedigend (+)

Provinzial

600 (-)

Zwei

Befriedigend

Bayern-Versicherung

550 (500)

Drei

Befriedigend

HDI

550 (550)

Drei

Befriedigend

Debeka

500 (550)

Drei

Befriedigend

Axa

500 (550)

Drei

Befriedigend (-)

Volkswohl Bund

450 (400)

Drei

Befriedigend

Gothaer

400 (500)

Drei

Befriedigend (-)

Württembergische

400 (350)

Drei

Befriedigend (-)

LVM

400 (-)

Drei

Befriedigend (-)

Generali

300 (300)

Vier

Ausreichend

Zurich Deutscher Herold

150 (300)

Fünf

Mangelhaft

Die Verbrauchernote „Befriedigend (+)“ schaffte die Nürnberger, während Provinzial, Bayern-Versicherung, HDI, Debeka und Volkswohl Bund mit „Befriedigend“ abschnitten. Auf ein „Befriedigend (-)“ kamen die Axa, die Gothaer, die Württembergische und der LVM. Ein „Ausreichend“ gelang der Generali, während das Urteil zur Zurich Deutscher Herold „Mangelhaft“ lautete.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsunfähigkeit · Lebensversicherung · Senioren
 
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