Die besten Risiko-Lebensversicherungen

16.3.2023 – Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sein „Produktrating Risiko-Lebensversicherung“ neu aufgelegt. Dabei erhielten 23 Offerten von 16 Anbietern die Höchstnote „FFF+“. Unter die Lupe genommen wurden insgesamt 120 Angebote.

Die Franke und Bornberg GmbH (FuB) hat ihr „Produktrating Risiko-Lebensversicherung“ aktualisiert und die Ergebnisse am Donnerstag veröffentlicht.

Im Vergleich zur Premierenauflage (VersicherungsJournal 14.12.2020) haben die Analysten einige Änderungen an den Ratingkriterien vorgenommen. So wurden einige Aspekte neu in den Bewertungskatalog aufgenommen. Hierzu gehören die Punkte „Leistung bei Tod im Ausland“, „Leistung bei Unfalltod“ und „Sofortleistung“.

Zudem haben die Analysten an der Gewichtung der Kriterien geschraubt. Während für flexible Verlängerungsoptionen nun mehr Punkte vergeben werden, werden im Gegenzug andere Aspekte niedriger bewertet. Auch insgesamt setzt die Untersuchung noch stärker auf tarifliche Vielfalt und Flexibilität, wird weiter erläutert.

So wurden die Policen bewertet

Als Quellen für das Rating werden nach Unternehmensangaben ausschließlich die Versicherungs-Bedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucher-Informationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt.

Die Testkandidaten wurden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, wird zur methodischen Vorgehensweise erläutert.

Bewertung von null bis 100 und Mindeststandards

Die Qualität der jeweiligen Regelungen wurde in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach wurden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Bedeutung aus Kundensicht gewichtet.

Die Klassen sind den Angaben zufolge „in ihrer Bandbreite so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen. Zusätzlich werden Mindeststandards berücksichtigt“. Die sieben Bewertungsklassen reichen von „FFF+“ („hervorragend“) bis „F-“ („ungenügend“).

Insgesamt gingen in die Ratingbewertung rund 60 Prüfkriterien ein. Weitere Details zur Methodik können in den Bewertungsrichtlinien nachgelesen werden, die auf dieser Internetseite zum Download bereit stehen.

Noten von „hervorragend“ bis „mangelhaft“

Die Analysten haben 120 Tarife von 59 Gesellschaften unter die Lupe genommen und an knapp jede fünfte Offerte die Höchstnote „FFF+“ („hervorragend“) vergeben. Rund jedes siebte Angebot erhielt ein „sehr gut“ (FFF) und fast jeder zweite Testkandidat ein „gut“ („FF+“).

Ein Neuntel der Lösungen wurde mit „befriedigend“ („FF“) bewertet. Für jeweils vier Tarife reichte es nur zu einem „ausreichend“ („F+“) beziehungsweise zu einem „mangelhaft“ (F). Schlechtere Noten wurden nicht vergeben.

Notenverteilung (Bild: Wichert)

Im Vergleich zur Premierenauflage des Ratings hat sich die Zahl der „FFF+“-Produkte in etwa verfünffacht. Die Analysten stellen heraus, dass das Mittelfeld aktuell ähnlich breit wie beim Erstrating sei, während die Gruppe der „Minderleister“ („F+“, „F“) deutlich geschrumpft sei.

Etwa jeder vierte getestete Anbieter erreichte die Bestnote

Zu den Anbietern mit mindestens einem „FFF+“-Produkt gehören in alphabetischer Reihenfolge

Neu in der Gruppe der Produktgeber mit mindestens einer Top-Offerte vertreten sind Allianz, BdV, Continentale, Cosmos, Dialog, Europa, LV 1871, Provinzial Rheinland, Signal Iduna, VPV und Zurich Deutscher Herold.

Trübe Geschäftsaussichten

Zur Marktentwicklung teilte FuB mit, dass sich das Geschäftsfeld im Rückwärtsgang befinde. So sei die Zahl der Neuverträge von knapp 556.000 im Jahr 2015 auf etwa 432.000 im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen.

Anzeichen für eine Trendumkehr sehen die Analysten nicht. Ganz im Gegenteil hätten sich die Rahmenbedingungen „fundamental verschlechtert. Schuld daran ist die Rückkehr der Zinsen. Nach einer langen Nullzinsphase stieg der Leitzins im Euroraum seit Juli 2022 von null auf drei Prozent. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht“.

Erschwerend komme hinzu, dass die Immobiliennachfrage in den letzten Monaten eingebrochen sei, womit ein Impulsgeber für die RLV fehle. Denn diese würden oft zusammen mit einer Hypothekenfinanzierung abgeschlossen.

Für FuB-Geschäftsführer Michael Franke ist „eine kurzfristige Aufhellung der Stimmung […] nicht in Sicht. Bis vom Immobilienmarkt wieder Wachstumsimpulse für den Todesfallschutz ausgehen, dürfte noch einige Zeit vergehen“. Er rät den Produktgeber, diese Nachfrageflaute dazu zu nutzen, die Tarife weiter zu optimieren.

Leistungsvergleich Risiko-Lebensversicherung

Mit den Leistungen der Tarife und der Solidität der Anbieter haben sich andere Analysten näher befasst. So hat etwa die Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) Ende des vergangenen Jahres die aktuelle Auflage ihres „Produktratings Risiko-Lebensversicherung“ veröffentlicht (23.12.2022).

Die Morgen & Morgen GmbH hat im letzten September ein Bedingungsrating vorgelegt. Dieses bestand aus 19 unterschiedlich gewichteten Leistungsfragen. Von den 156 Testkandidaten erhielten 115 die Höchstnote fünf Sterne (28.9.2022).

Die Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH hat Mitte Juni vergangenen Jahres die Zweitauflage ihrer Analyse „Marktstandards in der Risiko-Lebensversicherung“ veröffentlicht. Dabei wurden 80 der 284 getesteten Angebote zertifiziert (13.6.2022).

Welche Anbieter die Favoriten der Versicherungsmakler sind, zeigen die Asscompact Trends (12.8.2022). Die aus Maklersicht empfehlenswerten Anbieter hat die Vema Versicherungsmakler Genossenschaft e.G. im vergangenen Frühjahr bei ihren über 4.000 Partnerbetrieben erfragt (30.3.2022).

Nachträgliche Ergänzung vom 16. März 2023, 14.30 Uhr:

In der ursprünglichen Artikelversion war die Europa Lebensversicherung AG nicht in der Auflistung der Anbieter mit einem „FFF+“-Tarif aufgeführt. Wie das Analysehaus Franke und Bornberg nach der Veröffentlichung mitteilte, wurde die Europa in der Pressemeldung versehentlich nicht genannt. Der Text wurde nachträglich entsprechend korrigiert und ergänzt.

 
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