16.10.2025 – Arbeitnehmer der Versicherungs- und Bankenbranche weisen statistisch etwas weniger und kürzere Arbeitsunfähigkeitszeiten aus als der Durchschnitt der Branchen. Das trägt dazu bei, dass rund 30 Prozent weniger Fehlzeiten anfallen, wie der Fehlzeiten-Report 2025 der AOK zeigt.
Am Dienstag hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) den aktuellen „Fehlzeiten-Report 2025“ vorgelegt. Die Studie zeigt, wie sich Zahl und Dauer krankheitsbedingter Fehlzeiten im Jahr 2024 entwickelt haben – auf Basis der Daten von rund 15 Millionen AOK-versicherten Beschäftigten.
Ein Ergebnis des Reports ist, dass sich die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle auf einem Rekordniveau bewegt. Im Jahr 2024 war jeder Beschäftigte im Durchschnitt 2,3-mal krankgeschrieben. Selbst gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 bedeutet das eine Steigerung um rund 64 Prozent (VersicherungsJournal 15.5.2025).
Im Branchenvergleich hat das Banken- und Versicherungsgewerbe mit 4,5 Prozent den niedrigsten Krankenstand. Im Durchschnitt sind es 6,6 Prozent Fehlzeiten und beim Schlusslicht Gesundheits- und Sozialwesen 7,4 Prozent.
Das Wido hat dem VersicherungsJournal auf Anfrage zusätzliche Daten zur Verfügung gestellt, die einen genaueren Einblick in die Versicherungs- und Bankenbranche erlauben. Sie bestätigen, dass Beschäftigte hier statistisch seltener und kürzer krankgeschrieben sind als im Durchschnitt aller Branchen.
Lag der Durchschnitt der Krankheitsfälle 2024 bei 228,2 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen je 100 AOK-Mitglieder, waren es in der Versicherungs- und Bankenbranche nur 189,5. Das entspricht etwa 83 Prozent des Branchendurchschnitts.
Auch bei der Krankheitsdauer gibt es deutliche Unterschiede: Beschäftigte aller Branchen fehlen im Schnitt 10,5 Tage pro Krankheitsfall. Bei Banken und Versicherungen sind es dagegen nur 8,6 Tage. Entsprechend sammeln die beiden Gewerbe zusammen rund 30 Prozent weniger Fehlzeiten an als im Branchenübergreifenden Durchschnitt.
Zusätzlich weist der Report auch die sogenannte Wirtschaftsabteilung „Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung)“ aus, die Beschäftigte der privaten Versicherungsunternehmen im engeren Sinne umfasst.
Bei den Versicherern ist der geschlechts- und altersbereinigte Krankenstand mit 4,7 Prozent ausgefallener Arbeitszeit etwas höher als im Durchschnitt der Versicherungs- und Bankenbranche. Und das, obwohl sich die Mitarbeiter etwas seltener krankmelden: Der Durchschnitt der Krankheitsfälle lag bei 182,4 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen je 100 AOK-Mitgliedern.
Dafür ließen sich die Versicherungsangestellten etwas länger krankschreiben: Durchschnittlich fehlt ein Erkrankter exakt neun Tage pro Arbeitsunfähigkeits-Meldung.

Beschäftigte von Versicherungsmaklern sowie angestellte Makler werden gemäß Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008 des Statistischen Bundesamts der Abteilung „Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten“ zugerechnet, die im Fehlzeiten-Report ebenfalls ausgewiesen wird.
Ein genaues Branchenbild der angestellten Vermittler und ihrer Beschäftigten lässt sich jedoch daraus nicht ableiten, da hier auch Berufe wie Fondsmanager enthalten sind, die sowohl bei Banken als auch bei Versicherungen oder Fondsgesellschaften tätig sein können.
„Bei den finanz- und versicherungsnahen Dienstleistungen verzeichnete die AOK im Jahr 2024 182,4 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Mitglieder. Pro Krankmeldung fehlten die Beschäftigten im Durchschnitt 8,7 Tage. Bereinigt entsprach dies einem Krankenstand von 4,4 Prozent der Arbeitsstunden – das heißt, von allen geplanten Arbeitsstunden fiel im Schnitt rund jede 23. krankheitsbedingt aus.
Der vergleichsweise geringe Krankenstand in der Banken- und Versicherungsbranche hängt vor allem mit der geringeren Zahl an Langzeiterkrankungen zusammen. Nur 2,3 Prozent aller Krankheitsfälle dauern länger als 42 Tage, sind aber für 33,2 Prozent der Ausfalltage verantwortlich. In der Gesamtwirtschaft liegt dieser Anteil bei 3,3 Prozent der Fälle und 39,9 Prozent der Ausfalltage.
Gleichzeitig sind kurze Erkrankungen deutlich häufiger: 41,0 Prozent der Krankmeldungen enden bereits nach höchstens drei Tagen, im Durchschnitt aller Branchen sind es 37,2 Prozent. Diese Kurzzeiterkrankungen verursachen jedoch nur 9,7 Prozent aller Ausfalltage – im Vergleich zu 7,1 Prozent in der Gesamtwirtschaft.

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