Kosten pro Autodiebstahl steigen auf Rekordhoch

12.9.2024 – 2023 wurden mit knapp 15.000 (plus fast ein Fünftel) so viele Personenkraftwagen gestohlen wie seit 2019 nicht mehr. Da die Gesamtentschädigungssumme mit einem Viertel noch deutlicher stieg, kletterten die durchschnittlichen Kosten pro Delikt auf einen neuen Rekordwert von 21.400 Euro, wie aus dem „Kfz-Diebstahlreport 2024“ des GDV hervorgeht. Fast jedes dritte Delikt wurde in Berlin verübt.

Im vergangenen Jahr sind laut dem „Kfz-Diebstahlreport 2024“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit 14.585 fast ein Fünftel mehr kaskoversicherte Personenkraftwagen entwendet worden als im Jahr zuvor (VersicherungsJournal 11.9.2024).

Da die Aufwendungen der deutschen Kaskoversicherer mit über einem Viertel (auf 312,2 Millionen Euro) deutlich stärker stiegen, erhöhte sich der Durchschnittschaden auf einen neuen Rekordwert von circa 21.400 Euro. Der bisherige Höchstwert war im Jahr zuvor verzeichnet worden (20.10.2023).

Gesamtschaden über 300 Millionen Euro

Der Gesamtschaden übertraf erst zum zweiten Mal seit 2007 die Marke von 300 Millionen Euro. Nur einmal musste die Assekuranz für die Entschädigung entwendeter Personenkraftwagen noch tiefer in die Tasche greifen (23.10.2018).

Schadensumme und pro Diebstahl (Bild: Wichert)

Die Diebstahlshäufigkeit pro 10.000 kaskoversicherte Personenkraftwagen lag den GDV-Angaben zufolge bei etwa vier (2022: drei, 2021: zwei, 2020: drei, 2019: vier).

Diebstahl hat in fast allen Bundesländern zugenommen

In immerhin drei Bundesländern ist das Diebstahlgeschehen entgegen dem bundesweiten Trend zurückgegangen. Dies war der Fall in Mecklenburg-Vorpommern (minus 16,2 Prozent auf 181 Vorfälle), in Sachsen-Anhalt (minus 3,8 Prozent auf 375) sowie in Hamburg (minus 3,1 Prozent auf 853).

In den übrigen 13 Bundesländern wurden mehr Fahrzeuge entwendet als im Jahr zuvor. Die stärkste Steigerung war in Berlin zu beobachten. Dort ging es um 45,9 Prozent auf 4.266 Delikte nach oben. Der GDV hebt hervor, dass rund jeder dritte der bundesweit verzeichneten Diebstähle in der Bundeshauptstadt verübt wurde.

Diebstahlquote bei durchschnittlich elf

Fast genauso stark fiel die Zunahme in Bayern aus (plus 44,3 Prozent auf 596 Fälle). Vergleichsweise hohe Steigerungsraten verzeichneten auch Sachsen (plus 24,2 Prozent auf 652) sowie Brandenburg (plus 20,7 Prozent auf 1.325).

Die Diebstahlquote (Entwendungen pro 10.000 kaskoversicherte Pkw) fiel in Berlin mit 42 mehr als dreimal so hoch aus wie in Hamburg (13) und fast viermal so hoch wie im Branchenschnitt (elf). Am niedrigsten war sie mit jeweils eins in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Die Schadenhöhe unterscheidet sich regional

Der durchschnittliche Schaden pro Diebstahl ist nur in vier Bundesländern zurückgegangen, und zwar in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen. Am deutlichsten über dem bundesweiten Schnitt lag die durchschnittliche Schadenhöhe mit 24.400 Euro in Hessen. Rund 23.700 Euro waren es in Hamburg, 23.160 Euro in Brandenburg.

Der niedrigste Schaden pro Diebstahl war im Saarland mit nicht einmal 14.800 Euro zu beobachten. Weniger als 17.000 Euro waren es ansonsten nur noch in Thüringen.

Tabellenmaterial zum „Kfz-Diebstahlreport 2024“ hat der Versichererverband auf dieser Internetseite bereitgestellt.

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