23.1.2023 – Von der Eiopa ausgewählte fondsgebundene Produkte erzielten 2021 im EWR durchschnittlich 9,4 Prozent Nettorendite, in Deutschland 7,5 Prozent. Sie waren damit rentabler als Hybridprodukte – wobei der Wert in der Bundesrepublik mit 7,4 Prozent deutlich höher ausfiel als im EWR insgesamt (4,0 Prozent). Bei Produkten mit Gewinnbeteiligung betrugen die entsprechenden Werte 1,3 (EWR) beziehungsweise 1,4 Prozent (Deutschland).
Versicherungsanlage-Produkte (IBIPs) – fondsgebundene, Gewinnbeteiligungs- und Hybridprodukte – haben im Jahr 2021 von der „postpandemischen Markterholung“ profitiert und den Anlegern positive Renditen beschert.
Das stellt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) fest, die kürzlich ihren diesjährigen „Costs and Past Performance Report“ veröffentlicht hat. Sie analysiert darin die Renditen und Kosten von Versicherungsanlage- und Pensionsprodukten im Jahr 2021.
Die untersuchte Auswahl fußt auf fondsgebundenen Produkten mit 171,6 Milliarden Euro Bruttoprämie, was 80 Prozent des europäischen Marktes entspreche, sowie Gewinnbeteiligungsprodukten mit 17,5 Euro Milliarden Prämie (58 Prozent des Marktes) und Hybridprodukten mit 294,4 Milliarden Euro Volumen.
Die untersuchten fondsgebundenen Produkte unter den IBIPs erzielten im prämiengewichteten Durchschnitt eine Nettorendite 9,4 Prozent (2020: 7,5). In Deutschland waren es 17,2 Prozent (2020: 3,2).
Für Gewinnbeteiligungs-Produkte werden 2021 EWR-weit 1,3 Prozent Nettorendite ausgewiesen, nachdem es 2020 1,6 Prozent waren. In der Bundesrepublik sank der Wert von 1,9 auf 1,4 Prozent.
„Hybridprodukte“ erbrachten im EWR-Schnitt 4,0 Prozent Rendite (Deutschland: 7,4 Prozent), nach 4,8 Prozent im Jahr 2020 (Deutschland: 1,6 Prozent).
Für die Riester-Rente sind auch im diesjährigen Bericht wieder Zahlen zu finden, diese seien aber nicht zwangsläufig marktrepräsentativ.
Die Daten beziehen sich hier auf IBIPs mit Altersvorsorgezweck. Unterscheiden wird zwischen Varianten, die „fondsgebundenen Produkten ähnlich sind“ und solchen, die traditionellen Gewinnbeteiligungs-Produkten ähneln.
Die Auswertung für die erste Kategorie basiert auf der Analyse von 25 Produkten. Hier wurde für 2021 eine durchschnittliche Nettorendite von stolzen 24,0 Prozent eruiert. Der Fünfjahresschnitt für 2017 bis 2021 ist mit 11,2 Prozent weniger als halb so hoch.
In der zweiten, „gewinnbeteiligungs-ähnlichen“ Kategorie wurden 13 Produkte untersucht. Für 2021 gibt der Bericht 1,4 Prozent Nettorendite an, für den Fünfjahreszeitraum 1,7 Prozent.
Vorläufige Zahlen auf Basis einer beschränkten Stichprobe weisen laut Eiopa darauf hin, dass Produkte mit Nachhaltigkeits-Merkmalen 2021 sowohl renditestärker als auch kostengünstiger gewesen seien als ihre „Nicht-ESG“-Pendants.
Fondsgebundene Produkte mit Nachhaltigkeits-Merkmalen lieferten im EWR-Schnitt eine Nettorendite von 11,2 Prozent und Kosten von 2,1 Prozent. Im Nicht-ESG-Bereich beliefen sich die entsprechenden Werte auf 9,4 beziehungsweise 2,3 Prozent.
Hinsichtlich der Kosten (Reduction in Yield) bei fondesgebundenen Produkten spricht die Eiopa von einem leichten Rückgang um fünf Basispunkte, und zwar von EWR-weit durchschnittlich 2,7 Prozent (Deutschland: 2,0) auf 2,2 Prozent (Deutschland: 1,6).
Gewinnbeteiligungs-Produkte seien dennoch geringer kostenbelastet. Der EWR-Wert stieg im Jahresvergleich jedoch von 1,0 auf 1,9 Prozent, der deutsche blieb mit 1,2 Prozent marginal unter dem Vorjahreswert (1,3 Prozent).
Bleiben noch Hybridprodukte: Im EWR-Schnitt betrugen die Kosten 2,3 Prozent (2020: 2,2), im Deutschland-Schnitt sanken sie von 2,1 auf 1,6 Prozent.
Der „Costs and Past Performance Report 2023“ (nur auf Englisch vorhanden) kann von der Eiopa-Website als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
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