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Dies sind laut Stiftung Warentest „gute und günstige Kfz-Versicherungen“

17.10.2025 – Mit welchen Kfz-Versicherungstarifen Fahranfänger, 40-Jährige und Senioren besonders sparen können, hat aktuell die Stiftung Warentest ermittelt. Das Ergebnis präsentiert sie in mehreren umfangreichen Tabellen, die den Kunden einen Einblick in die Leistungsbausteine bieten sollen.

Die Stiftung Warentest hat 161 Kfz-Versicherungstarife in den Versicherungsarten Kfz-Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse werden im aktuellen Finanzen-Heft 11/2025 präsentiert und werden durch mehrere umfangreiche Tabellen ergänzt, die bis zu 28 Tarifmerkmale nebeneinander ausweisen.

Ein Ranking beziehungsweise eine Benotung der Tarife fand dabei nicht statt. Stattdessen mussten die Kfz-Tarife Mindeststandards erfüllen, um für ihr Preis-Leistungs-Verhältnis empfohlen zu werden. Die einzelnen Leistungsmerkmale müssen sich die Leser aus den Tabellen heraussuchen – die alphabetisch nach Anbieter geordnet sind.

Stiftung Warentest will Kunden zum Preisvergleich motivieren

Zu Beginn ihres Beitrags verweist die Stiftung Warentest auf die angespannte Lage am Kfz-Versicherungsmarkt. Nach Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) sind die Prämien 2025 im Schnitt um rund 14 Prozent gestiegen (VersicherungsJournal 11.7.2025). Für 2026 rechnet der Verband mit weiteren Erhöhungen zwischen fünf und acht Prozent.

Trotz dieser Preissteigerungen halten viele Autofahrer ihrem Versicherer die Treue, beobachtet die Stiftung. So sei die Kündigungsquote bei Kfz-Verträgen, die über Online-Vergleichsportale abgeschlossen wurden, von 24 Prozent im Jahr 2020 auf knapp 16 Prozent im Jahr 2024 gesunken.

Hier will die Stiftung mehr Fahrzeughalter zum Handeln motivieren: Ein Wechsel könne sich lohnen, heißt es. „So haben wir für eine 20-jährige Fahranfängerin mit einem Fiat 500 Jahresbeiträge zwischen 2.161 und 684 Euro ermittelt“, berichtet die Stiftung. Das bedeute ein Sparpotenzial von 68 Prozent.

Allerdings zeigt die Vergleichstabelle, dass hier Tarife mit unterschiedlichem Leistungsumfang gegenübergestellt wurden. Sie umfasst sowohl Basistarife als auch Komfort- und Premiumangebote. Inwieweit die erheblichen Preisunterschiede auf unterschiedliche Leistungsniveaus zurückzuführen sind, bleibt im Artikel offen.

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Mit diesen Modellfällen wurde getestet

Zur Ermittlung der Jahresbeiträge hat die Stiftung drei Modellkunden im Alter von 20, 40 und 70 Jahren angelegt. Sie sind den Schadenfreiheitsklassen 2, 15 und 35 zugeordnet, wohnen in einem Ort mit mittlerer Regionalklasse – also einem durchschnittlichen Schadensniveau –, sind verheiratet, nutzen ihr Auto ausschließlich selbst und fahren weniger als 12.000 Kilometer im Jahr. Das Fahrzeug wird an der Straße geparkt.

Das Preisniveau haben die Tester jeweils anhand von sechs Fahrzeugmodellen ermittelt, ohne diese im Detail zu nennen. Die Kfz-Haftpflicht wurde dabei mit jeweils zehn Jahre alten Gebrauchtwagen berechnet, die Teilkasko mit sechs Jahre alten Gebrauchten und die Vollkasko mit sechs Neuwagen. Die Idee: Fahrzeuge mit geringerem Wert benötigen keinen so umfassenden Versicherungsschutz.

Stiftung Warentest beobachtet standardisierten Markt bei Kfz-Haftpflicht-Policen

In der Kfz-Haftpflicht beobachten die Verbraucherschützer einen weitgehend standardisierten Markt. Deshalb empfehlen sie jenen, die auf Kaskoschutz verzichten wollen, ausschließlich überdurchschnittlich preiswerte Tarife.

Dabei haben die Tester nach eigener Aussage darauf geachtet, dass hohe Schadensummen vereinbart sind – mindestens 100 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden sowie 15 Millionen Euro Maximaldeckung pro geschädigte Person. Auch eine Mallorca-Police ist inkludiert.

Insgesamt werden zehn Tarife von neun Versicherern empfohlen. Weit besser als der Durchschnitt ist das Beitragsniveau – für die Modellfälle Fahranfänger und 40-Jährige – bei der Admiraldirekt.de GmbH („Komfort“), Cosmos Versicherung AG („Basis“) und der Huk24 AG („Classic“).

Mindestschutz für Teilkasko-Tarife

Bei den empfohlenen Teilkasko- und Vollkasko-Tarifen legt die Stiftung Mindeststandards fest, die eingehalten werden müssen, damit ein Tarif als Preis-Leistungs-Favorit gilt. In der Teilkasko erfüllten so 40 Angebote aus Sicht der Verbraucherschützer die Anforderungen. Die Mindeststandards im Überblick:

  • Tierbisse an Leitungen, Schläuchen und Kabeln sind versichert, so dass der Schutz nicht auf Marderbisse beschränkt bleibt. Folgeschäden durch Tierbisse müssen bis mindestens 5.000 Euro abgedeckt sein.
  • Kollisionen mit „Tieren aller Art“ oder „allen Wirbeltieren“ sind versichert und nicht nur auf bestimmte – im Vertrag definierte – Arten wie zum Beispiel Rotwild beschränkt.
  • Auf den Einwand grober Fahrlässigkeit wird verzichtet.

Besonders günstige Teilkasko-Tarife mit Mindestschutz

Ein Beitragsniveau, das „weit besser als der Durchschnitt“ ist, bietet laut Auswertung in der Teilkasko nur die Huk24 mit ihrem „Classic“-Tarif für alle drei Modellkunden. Für den 70-Jährigen ist dies sogar das einzige Angebot in dieser Preiskategorie.

Die Fahranfängerin findet auch bei der Sparkassen Direktversicherung AG („AutoBasis“ und „AutoPlusProtekt“), der Versicherer im Raum der Kirchen Sachversicherung AG („Classic“), der Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG („Classic“) und der Admiraldirekt („Komfort“) Tarife, die im Beitragsniveau besser abschneiden als die preisgünstigen Tarife.

Der 40-jährige Modellkunde kann – zusätzlich zur Huk – bei der DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG im Komfort-Tarif Beitrag sparen.

Teils große Leistungsunterschiede bei den empfohlenen Teilkasko-Tarifen

Die geringe Zahl an definierten Mindestkriterien führt dazu, dass die empfohlenen Tarife teilweise deutliche Leistungsunterschiede zeigen:

  • Drei Tarife bieten keine Neupreisentschädigung – in der Regel in den weniger leistungsstarken Basistarifen. Bei den anderen Tarifen bewegt sich diese zwischen zwölf und 36 Monaten.
  • Fünf Tarife beinhalten keine Kaufpreisentschädigung – dass nach einem Schaden nicht der Listenpreis des Fahrzeugs erstattet wird, sondern der Neupreis. Hierzu zählen auch die Huk24 und die Huk-Coburg mit ihren sehr günstigen Tarifen.
  • Zwölf Tarife sehen kein Preislimit für die Erstattung von Folgeschäden nach Tierbiss vor. Hier können die beiden Huk-Töchter wiederum punkten, da die Summe nicht gedeckelt ist. Bei acht Tarifen ist die Erstattungssumme auf die vorgegebenen 5.000 Euro beschränkt. Oft liegt die Summe zwischen 10.000 und 20.000 Euro.
  • Auch bei der Mitversicherung von Sonderausstattung gibt es große Unterschiede. Die Oldenburgische Landesbrandkasse deckelt im „Komfort“-Tarif die Summe bei 5.000 Euro, 23 Tarife schreiben kein Limit vor.
  • Bei vier Tarifen ist es nicht möglich, gegen Aufpreis einen Rabattschutz zu vereinbaren, der die Rückstufung in eine teurere Schadenfreiheitsklasse nach einem selbstverschuldeten Unfall hemmt: in Basistarifen der ADAC Autoversicherung AG und der Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG, im „Drive Smart“-Tarif der Hansemerkur Allgemeine Versicherung AG und im „AutoBasis“-Tarif der Sparkassen Direkt.
  • Auch eine Fahrerunfallversicherung bieten fünf Versicherer nicht in ihren Tarifen an: unter anderem die ADAC Versicherung und Signal Iduna in ihren Basis-Angeboten. Bei 35 Tarifen ist der Unfallschutz gegen Aufpreis vereinbar.

Besonders preisgünstige Vollkasko-Tarife

In der Vollkaskoversicherung werden 31 Tarife empfohlen. Neben den Mindestversicherungssummen der Kfz-Haftpflicht und den weiterhin geltenden Leistungen der Teilkasko war für den Vollkasko-Baustein nur ein zusätzliches Kriterium maßgeblich: eine Neupreisentschädigung von mindestens 24 Monaten. Folgende Tarife boten ein Beitragsniveau „weit besser als der Durchschnitt“:

  • Besonders günstige Prämien für die Fahranfängerin bieten die Cosmos („Komfort“), die Fahrlehrerversicherung VaG („Premium“), die GVV Direktversicherung AG („Classic“) und die Huk24 („Classic“).
  • Die Huk24 ist der einzige Versicherer, der mit seinem „Classic“-Tarif dem 40-Jährigen ein Preisangebot macht, das weit besser als der Durchschnitt ist.
  • Der 70-jährige Senior findet nur bei der Fahrlehrerversicherung ein entsprechendes Angebot. Dieses ist aber auf bestimmte Berufe wie Kraftfahrer, Fahrlehrer, Kfz-Sachverständige und deren Angehörige beschränkt.

Auch in der Vollkasko deutliche Leistungsunterschiede

Auch im Vollkasko-Vergleich fällt auf, dass die Stiftung Warentest Tarife mit unterschiedlichen Leistungsniveaus in ihre Empfehlungen aufnimmt. Die Tabelle listet elf Leistungsbausteine, ohne offenzulegen, wie stark diese den Preis beeinflussen. Auch ein Durchschnittswert über die Beiträge der drei Modellkunden und ihrer jeweils sechs Fahrzeuge wird nicht genannt.

So bietet zum Beispiel der Tarif der Fahrlehrerversicherung, der für sein Beitragsniveau positiv hervorgehoben wird, als einziges Angebot im Ranking keinen Schadenrückkauf nach einem Vollkaskoschaden an, so dass die Übernahme der eigenen Kosten eine Rückstufung verhindert. Die Kaufpreisentschädigung ist erneut in den „Classic“-Tarifen der Huk nicht inkludiert.

Ein Auslandsschadenschutz, sodass der Versicherer die Regulierung von Schäden im Ausland übernimmt, ist bei zwei Versicherern ohne Aufpreis inkludiert: im „Comfort Plus“-Tarif der Debeka Allgemeine Versicherung AG und im „AutoPremium“-Tarif der Sparkassen Direkt.

Zehn der 32 Tarife beinhalten zudem eine Leistungsupdate-Garantie, sodass Leistungsverbesserungen automatisch in Bestandsverträge übernommen werden.

Das Heft „Stiftung Warentest Finanzen 11/2025“ kann auf der Webseite der Verbraucherschützer für 7,90 Euro bestellt werden. Der PDF-Download kostet 7,49 Euro. Der Artikel ist zudem auszugsweise auf dieser Webseite veröffentlicht.

 
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