22.12.2023 – Mit einem kurzen Rückblick, einem Dank und einem Weihnachtsgruß verabschiedet sich das VersicherungsJournal in die Betriebsferien.
In der letzten Ausgabe des Jahres 2023 blickt die Redaktion wieder auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
Zu den aus Vermittlersicht wichtigen Themen gehörte die aus dem Vorjahr fortgesetzte Diskussion um die Vergütung. Nach dem Provisionsdeckel (VersicherungsJournal Archiv) kam der Provisionsrichtwert (Archiv) ins Gespräch und darauf folgte die Forderung nach einem Provisionsverbot bei Lebensversicherungen (Archiv).
Hinter dieser Diskussion steht einerseits der verständliche Wunsch von Verbrauchern nach kostengünstigen Policen und andererseits das berechtigte Interesse der Vermittler, für ihre Beratung angemessen bezahlt zu werden. In diesem Spannungsfeld spielen auch die Effizienz im Vertrieb, alternative Vergütungsmodelle und die schlanke Verwaltung eine Rolle.
Hier hakt es noch an vielen Stellen, wie zahlreiche Berichte über Probleme bei der Digitalisierung (Archiv) belegen. Und auch Cyberattacken (Archiv) setzen der Branche (und ihren Kunden) zu. Die Lage wird durch immer neue Regulierungen nicht besser. Zuletzt kam eine Registrierungspflicht nach dem Geldwäschegesetz auf die Vermittler zu (4.12.2023).
Das ist nur ein Beispiel, wie die Bürokratie den Maklern und Vertretern zusetzt. Dabei haben viele von ihnen schon genug damit zu tun, mit ihrem Beruf ein angemessenes Einkommen zu erzielen.
Mehr als jeder fünfte Vermittler erzielt zu wenig Umsatz, um einen professionell organisierten Betrieb zu finanzieren, analysieren Professor Dr. Matthias Beenken und Professor Dr. Lukas Linnenbrink von der Fachhochschule Dortmund in der Studie „Betriebswirtschaftliche Strukturen des Versicherungsvertriebs – BVK-Strukturanalyse 2022/2023“ (21.8.2023).
Auch die Versicherer ringen in einigen Sparten um ihre Rentabilität. So ist die Kfz-Sparte branchenweit wieder in die Verlustzone gerutscht (7.12.2023). In der Wohngebäudeversicherung sieht es noch schlechter aus (4.12.2023). Zu den Ursachen zu hoher Schaden-Kosten-Quoten gehört der inflationsbedingte Kostenanstieg.
Gleichzeitig sind auch die Zinsen an den Kapitalmärkten gestiegen. Dadurch können die Lebensversicherer ihren Kunden wieder steigende Überschüsse gutschreiben (12.12.2023). Kehrseite der Medaille sind gestiegene Zinsen für Baudarlehen. Dadurch wurden Immobilien für viele Interessierte unerschwinglich und das Finanzierungsvolumen ist deutlich gesunken.
Auch bei dem Wirken der Berliner Regierungskoalition liegen Licht und Schatten dicht beieinander. So sind beispielweise bei der bringend notwendigen Reform der Altersversorgung keine wirklichen Fortschritte erkennbar. Im Gegenteil: Die angekündigte Aktienrente wurde wieder auf Eis gelegt (28.11.2023).
Das inzwischen zwölf Monate alte Dossier „Ein Jahr Ampelkoalition – eine Zwischenbilanz aus Sicht von Assekuranz und Vertrieb. Was die Branche mit Blick auf Altersvorsorge, Provisionssystem und Bürgerversicherung erwartet“ (12.12.2022) ist somit immer noch weitgehend aktuell.
Immerhin hat es die „Ampel“ unter anderem geschafft, dass seit Jahresbeginn die Aufwendungen zur Altersversorgung der ersten Schicht vollständig von der Einkommensteuer absetzbar sind (31.8.2023).
Themen gab es daneben noch viele andere. Insgesamt hat die Redaktion mehr als 2.100 eigene Artikel und über 1.700 Einträge im Medienspiegel veröffentlicht. Dazu kamen mehr als 300 veröffentlichte Leserbriefe.
Auf das größte Interesse der Leserschaft stießen wieder Unternehmens- und Produktvergleiche. Besonders gefragt waren auch die Berichte zur bilanziellen Solidität und der Geschäftsentwicklung der Lebens- und der privaten Krankenversicherer. Von den Schadenversicherungen wurde die Entwicklung der Wohngebäude-Sparte am intensivsten verfolgt.
Der meistgeklickte Beitrag des Jahres war der Artikel Die Krankenkassen mit dem größten Mitgliederschwund vom 7. Juni. Auf rege Nachfrage sind auch wieder die gedruckt und zum Herunterladen erhältlichen Extrablätter sowie Bücher und Dossiers gestoßen.
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Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns in die alljährlichen Betriebsferien. Am 8. Januar sind wir wieder für Sie da.
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