Trendbarometer: So entwickelt sich die Immobilienfinanzierung

10.1.2025 – Zur Finanzierung ihrer Immobilie haben Darlehensnehmer in den vergangenen zwölf Monaten den Tilgungssatz gesenkt und gleichzeitig die Finanzierungssumme erhöht. Dies zeigt das „Trendbarometer Immobilienfinanzierung“ der Europace.

Die Europace AG, eine Tochter der Hypoport SE, hat ihr aktuelles „Trendbarometer Immobilienfinanzierung“ vorgelegt. Es zeigt die Entwicklung verschiedener Werte in den vergangenen vier Monaten in Referenz zum Monat Dezember 2023.

Betrachtet werden Veränderungen in der Immobilienfinanzierung insgesamt. Ebenso Bewegungen bei der Erstfinanzierung und der Anschlussfinanzierung.

Standardrate im Abwärtstrend

Laut dem Trendbarometer sank die Standardrate, also die durchschnittliche Monatsrate für eine Finanzierung, innerhalb eines Jahres von 1.435 Euro im Dezember 2023 auf 1.350 Euro im Dezember 2024.

Über die Monate September bis Dezember 2024 hinweg war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Entwicklung legte jedoch im November eine Pause ein, die Standardrate verharrte bei 1.375 Euro.

Grundlage der Berechnungen war ein Musterfall, der eine Immobilienfinanzierung in Höhe von 300.000 Euro bei einer Tilgung von zwei Prozent und einer Sollzinsbindung von zehn Jahren vorsah. Es waren 80 Prozent zu finanzieren.

Tilgungssatz zuletzt wieder im Aufwind

Der durchschnittliche Tilgungssatz war ebenfalls rückläufig. Die zu Beginn der Finanzierung vereinbarte Tilgung lag im Dezember 2023 im Schnitt bei 1,87 Prozent und verringerte sich bis Dezember 2024 leicht auf 1,77 Prozent. Allerdings wurden im Oktober und November noch niedrigere 1,74 Prozent vereinbart.

 Europace-Trendbarometer Immobilienfinanzierung gesamt. Zum Vergrößern Bild klicken. (Bild: Europace)
Europace-Trendbarometer Immobilienfinanzierung
gesamt. Zum Vergrößern Bild klicken. (Bild: Europace)

Die durchschnittliche Darlehenshöhe betrug in der Vorweihnachtszeit 2023 297.000 Euro und kletterte bis zum Jahresende 2024 auf 319.000 Euro. Zum Ende hin machte sie einen deutlichen Satz, noch im November lag die durchschnittliche Darlehenshöhe bei 314.000 Euro.

Der Anteil des Kaufpreises, der durch ein Darlehen finanziert wurde, legte innerhalb eines Jahres von 85,30 Prozent auf 87,05 Prozent zu. Zwischendurch war er im Oktober sogar auf 88,07 Prozent gestiegen. Gleichzeitig senkte sich die durchschnittliche Sollzinsbindung von elf Jahre und zwei Monate auf zehn Jahre und elf Monate ab.

Erstfinanzierung folgt der allgemeinen Entwicklung

Bei der Erstfinanzierung rutschte der Tilgungssatz innerhalb eines Jahres im Schnitt von 1,77 Prozent auf 1,67 Prozent leicht ab, zeigte zuletzt aber wieder eine ansteigende Tendenz. Die durchschnittliche Finanzierungssumme erhöhte sich von 334.000 Euro auf 354.000 Euro.

Der Beleihungsauslauf lag im Dezember 2023 im Schnitt bei 87,94 Prozent und im Dezember 2024 bei 89,45 Prozent. Die Sollzinsbindung verringerte sich im gleichen Zeitraum um drei Monate und betrug zuletzt elf Jahre.

Anschlussfinanzierung zeigt gegensätzlichen Verlauf

Die Entwicklung der Anschlussfinanzierung verlief mitunter etwas gegensätzlich. Hier erhöhte sich der durchschnittliche Tilgungssatz im Verlauf eines Jahres von 2,41 Prozent auf 2,59 Prozent und erreichte im September sogar 2,69 Prozent.

Die durchschnittliche Darlehenshöhe pendelte sich nach Rückgängen mindestens im Herbst zum Ende der zwölf Monate fast auf das Niveau des Vorjahresmonats wieder ein. Nach 193.000 Euro standen zuletzt 192.000 Euro zu Buche.

Der durchschnittliche Beleihungsauslauf startete bei 66,94 Prozent und kam nach einem Zickzacklauf mit 67,55 Prozent ins Ziel. Die Sollzinsbildung nahm im Verlauf des betrachteten Zeitraums im Schnitt um sechs Monate ab und lag für Anschlussfinanzierungen im Dezember 2024 bei zehn Jahren und einem Monat.

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Darlehen · Immobilie
 
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