Schutz vor Arbeitskraftverlust: Die Hürden bleiben hoch

21.11.2023 – Jeder Zweite fürchtet, dass er sich die Absicherung seiner Arbeitskraft nicht leisten kann – auch aufgrund der anhaltenden Inflation. Bei Frauen ist es mit 63 Prozent sogar die Mehrheit. Auch die Angst vor psychischen Erkrankungen steigt, wie eine Umfrage der Metallrente belegt.

Die Vermittlung von Arbeitskraftschutz bleibt schwer. Die Durchdringungsquote dümpelt weiter bei 25 Prozent vor sich hin. Aktuell liegt das vor allem an finanziellen Unwägbarkeiten und der anhaltenden Inflation, wie eine Umfrage der Metallrente GmbH zeigt. Für die Auswertung befragte Kantar Public rund 2.013 Personen zwischen 14 und 45 Jahren.

Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist eine finanzielle Frage

Jeder zweite Teilnehmer (54 Prozent) macht sich angesichts der anhaltenden Teuerungsquote Sorgen, nicht genug Mittel für die Absicherung der eigenen Arbeitskraft zu haben. Besonders bei Frauen ist diese Furcht ausgeprägt.

Hier meinen fast zwei Drittel (63 Prozent), sich eine zusätzliche Absicherung etwa für den Fall einer Berufsunfähigkeit (BU) nicht leisten zu können. Das entspricht einem Anstieg um 21 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020, der ersten Befragung des Versorgungswerks zu diesem Thema.

Falsche Vorstellungen

Auch bei Männern sieht die Lage schlechter aus als noch vor drei Jahren. 32 Prozent berichten, dass ihnen das Geld für die Arbeitskraft-Absicherung fehlt (2020: 21 Prozent).

Gleichzeitig nimmt mehr als jeder zweite Teilnehmer zwischen 14 und 45 Jahren (54 Prozent) fälschlicherweise an, bei Berufsunfähigkeit durch eine staatliche Rente abgesichert zu sein.

Stimmungsbild (Bild: Metallrente)
(Bild: Metallrente)

Angst vor psychischen Erkrankungen steigt

Bei Frauen steigt laut der Auswertung die Angst, psychisch zu erkranken und in der Folge arbeitsunfähig zu werden. 58 Prozent der weiblichen Teilnehmer bereitet dieses Szenario aktuell Sorge – 15 Prozentpunkte mehr als 2020.

Auch knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Männer zwischen 14 und 45 Jahren sorgen sich, ihrer Arbeit aus psychischen Gründen nicht mehr nachgehen zu können. Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 war es noch weniger als ein Drittel (30 Prozent).

Mit steigendem Haushaltseinkommen höheres Absicherungsniveau

Entscheidend für die Bereitschaft zur Vorsorge sind die Mittel. Bei Haushalten mit einem geringen Einkommen bis 1.500 Euro ist das verfügbare Geld für die Vorsorge knapp. Hier geben in der Umfrage nur 42 Prozent an, in irgendeiner Form finanziell abgesichert zu sein.

Mit steigendem Haushaltseinkommen legt das Absicherungsniveau zu. Bei Haushalten mit mehr als 3.500 Euro monatlichem Einkommen geben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) an, für den Fall von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung vorzusorgen.

BU: Versorgungswerke sind gut im Geschäft

Trotz aller Herausforderungen an der Vertriebsfront, Onlineverkauf funktioniert in dieser Sparte nicht, wie das Umschwenken der Hannoverschen Lebensversversicherung AG zeigt. Im Trend liegt die Ansprache von jungen Menschen. Zudem könnte ein Preiskampf vor der Tür stehen, so eine Diskussion auf der DKM (VersicherungsJournal 30.10.2023).

Gut soll das Geschäft mit der Berufsunfähigkeits-Versicherung laut Experten in den Konsortien Metallrente und Klinikrente Versorgungswerk GmbH laufen. Wer seine Berufsunfähigkeits-Versicherung über die Versorgungswerke kaufe, erhält einen Prämiennachlass von drei Prozent gegenüber den privaten Tarifen.

Nach Angaben der Metallrente ist der Bestand an Verträgen zur Absicherung von Berufsunfähigkeit, Erwerbsminderung und Grundfähigkeiten 2022 um 2,4 Prozent gewachsen und umfasst derzeit mehr als 143.000 Verträge.

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