14.1.2021 – Die Coronakrise bremste die Wechselfreude der Kfz-Versicherungsnehmer 2020 aus. Auch die Nachfrage nach Beratung bei Vermittlern ließ nach. Die meisten Neukunden in der Kfz-Sparte konnten Allianz, Axa, Huk-Coburg, Huk24 und Verti hinzugewinnen.
Jeder zwanzigste Kunde (4,7 Prozent) der rund 40 Millionen Kfz-Versicherten in Deutschland hat zum zurückliegenden Jahreswechsel seinem Anbieter gekündigt, ein Teil hat sich anschließend für einen Wettbewerber entschieden. Damit hat die Wechselbereitschaft der Verbraucher weiter abgenommen. Wie bereits im Vergleichsvorjahr (VersicherungsJournal Medienspiegel 8.1.2020), ging die Kündigungsbereitschaft erneut um 200.000 Personen zurück.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Jahresbeitragsbrief im Kfz-Jahresendgeschäft 2020“ der Sirius Campus GmbH. Für die Auswertung führte das Beratungsunternehmen vom 1. bis zum 18. Dezember 2020 1.982 Online-Interviews bei privaten Kfz-Versicherungskunden durch.
Fast ein Drittel der Versicherungsnehmer (30 Prozent), die ihren Vertrag gekündigt haben, schloss anschließend einen neuen Vertrag bei seinem bisherigen Anbieter ab. Die Mehrheit (70 Prozent) beendete die laufende Police und wechselte zu einer anderen Gesellschaft.
Folgende Unternehmen (in alphabetischer Reihenfolge) profitierten von der Neuorientierung der Konsumenten und konnten brutto die meisten Neukunden hinzu gewinnen:
Wie die einzelnen Gesellschaften im Neugeschäft konkret abschnitten, verrät Sirius Campus nicht.
Kunden, die ihren Versicherer wechselten, sparen nach Angaben der Auswertung im Schnitt 132 Euro im Jahr. Hochgerechnet betrage der darauf basierende Beitragsschwund für die Kfz-Versicherer rund 250 Millionen Euro.
Eine hohe Kostenreduzierung für ihre Kfz-Policen verbuchten insbesondere Verbraucher, die sich persönlich von einem Versicherungsvertreter beraten ließen. Sie sparten etwa 197 Euro Jahresprämie. Konsumenten, die den Weg in ein Kundencenter bevorzugten, erzielten eine Einsparung von 186 Euro.
Den niedrigsten Wert erzielten wechselbereite Kunden mit 96 Euro über digitale Vermittler, also Vergleichsportale, und über stationäre Versicherungsmakler mit nur 73 Euro. Im Mittelfeld liegt die Beratung der Sparkassen (110 Euro) und über einen Versicherer telefonisch (135 Euro) oder online (125 Euro).
Knapp die Hälfte der Versicherungsnehmer (44 Prozent), die ihren Anbieter wechseln wollten, nutzte ein persönliches Gespräch mit einem Berater. 54 Prozent dieser Verbraucher zog einen Vergleichsrechner zu Rate oder kontaktierte online oder via Telefon gleich einen Produktgeber.
Wie aus der Befragung von Sirius Campus hervorgeht, gingen die Online-Abschlüsse direkt über die Webseiten der Gesellschaften vor allem auf Kosten der Versicherungsmakler. Dieser Online-Abschlussweg habe um zehn Prozent zugenommen.
Der „Lockdown light“ im November 2020 habe die Wechselbereitschaft der Verbraucher sowie das Beratungsangebot zur Kfz-Versicherung von Vermittlern insgesamt ausgebremst.
„Jedoch war auch das Sparpotenzial in diesem Jahr um durchschnittlich 40 Euro des Jahresbeitrags geringer, da mehr Kunden ein besseres Angebot ihrer aktuellen Gesellschaft erhalten haben“, lässt sich Dr. Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer der Sirius Campus, zu den Ergebnissen zitieren.
Allerdings spielten die Kosten bei der Entscheidungsfindung nicht die wichtigste Rolle. Nur ein Drittel der Wechsler (31 Prozent) wählte einen Tarif mit dem absolut niedrigsten Preis aus einer Reihe von Angeboten.
Für die Mehrheit der Kunden standen Qualitätsaspekte wie der Absicherungsumfang (30 Prozent), die freie Werkstattwahl (24 Prozent) oder der Schadenfreiheits-Rabattretter (22 Prozent) im Vordergrund. Aber erst nachdem der Kunde einen deutlich niedrigeren Preis zu seinem bisherigen Vertrag erkannt hatte.
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