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Fast jeder siebte Riester-Rentner erhält mindestens 250 Euro monatlich

18.3.2025 – Ende 2023 befanden sich fast 1,2 Millionen Riester-Verträge in der Auszahlungsphase. Laut der jetzt vom BMF vorgelegten „Riester-Auszahlungsstatistik“ lag die monatliche Rentenhöhe im Schnitt bei über 136 Euro. Ohne die Abfindungen für Kleinrenten und die Renten mit Teilkapitalauszahlungen sind es knapp 85 Euro. Bei Männern war der Betrag im Schnitt höher als bei Frauen.

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat nach der Premiere im vergangenen April (VersicherungsJournal 23.4.2024) zum zweiten Mal eine Datensammlung zu den geförderten Altersvorsorgeverträgen in der Leistungsphase veröffentlicht.

Die „Riester-Auszahlungsstatistik“ wurde in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt und erscheint den Angaben zufolge im Jahresturnus. Nach BMF-Angaben stehen im Fokus der Auswertung Personen mit mindestens einem in der Auszahlungsphase befindlichen, geförderten Riester-Vertrag.

Leistungsjahr 2023 der geförderten privaten Altersversorgung

Das Ministerium weist auf Folgendes hin: „Aufgrund von Besonderheiten (auch hinsichtlich der Besteuerung) werden Personen beziehungsweise Verträge mit Auszahlungen aus einem geförderten Wohn-Riester-Vertrag nur nachrichtlich ausgewiesen.“

Die Statistik „basiert auf den Prozessdaten der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA), die ihr im Rahmen des Rentenbezugsmitteilungsverfahrens (RBM-Verfahren) übermittelt werden. […]

Als Auswertungsstichtag wurde der 15. Mai eines Jahres festgelegt, da bis dahin alle Meldungen für die zugeflossene Leistung aus geförderten Riester-Verträgen des Vorjahres bei der ZfA vorliegen“, erläutert das Ministerium. Schwerpunktmäßig werde in der aktuellen Statistik das Leistungsjahr 2023 betrachtet.

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Fünf Auszahlungsformen

Ausgewertet werden in der Auszahlungsstatistik die Fallzahlen, das jährliche Auszahlungsvolumen und die durchschnittlichen jährlichen Auszahlungsbeträge (arithmetisches Mittel und Median), differenziert nach verschiedenen Merkmalen. Es wird nach fünf Formen der Auszahlung unterschieden. Diese sind

  • laufende Alters- oder Erwerbsminderungsrenten,
  • laufende Alters- oder Erwerbsminderungsrenten mit einmaliger Teilkapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent,
  • einmalige Abfindung einer Kleinbetragsrente,
  • laufende Leistung an den Hinterbliebenen,
  • sonstige Zahlungsformen, zum Beispiel nach Beginn der Auszahlungsphase unmittelbar an die Leistungsempfänger ausgezahlte Zulagen.

2023: Fast 1,2 Million Riester-Versicherte in der Auszahlungsphase

Ende 2023 waren den BMF-Daten zufolge 1.165.245 Personen mit mindestens einem Riester-Vertrag in der Auszahlungsphase. An diese wurden 1.906,5 Millionen Euro ausgezahlt. Gut jeder 20. von ihnen (in konkreten Zahlen: 60.649 Menschen) wird in der Kategorie „Mehrfachrentenbezug“ geführt. An diese Gruppe flossen mit 179,1 Millionen Euro rund 9,4 Prozent des Auszahlungsvolumens.

An die rund 1.104.596 Personen aus dem Segment „Einfachrentenbezug“ wurden 1.727,4 Millionen Euro ausgezahlt. Die meisten von ihnen (etwa 916.000) erhielten eine laufende Alters- oder Erwerbsminderungsleistung, deren Volumen insgesamt knapp 932 Millionen Euro betrug.

Fast 68.000 Empfänger mit Teilkapitalauszahlung

380,4 Millionen Euro gingen an die knapp 67.900 Riester-Rentner aus der Kategorie „laufende Alters- oder Erwerbsminderungsleistung inklusive einmaliger Teilkapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent“.

Weitere 392,1 Millionen Euro flossen als einmalige Abfindung einer Kleinbetragsrente (§ 93 EStG). Die noch verbleibenden knapp 19 Millionen Euro wurden an etwa 24.800 Personen als laufende Leistung an Hinterbliebene oder als „sonstige Zahlungsform“ ausgezahlt.

Im Schnitt gut 136 Euro monatliche Riester-Rente

Über alle vorgenannten Auszahlungsformen hinweg wird ein Gesamtleistungsbetrag von im Schnitt (arithmetisches Mittel) 1.636,13 Euro ausgewiesen. Das entspricht einer monatlichen Rente von 136,34 Euro. Das sind 4,58 pro Monat mehr als vor Jahresfrist.

Darin eingerechnet sind auch die einmaligen Abfindungen einer Kleinbetragsrente von im Schnitt 4.342,80 (2022: 4.099,83) Euro sowie die laufenden Leistungen inklusiver der einmaligen Teilkapitalauszahlung in Höhe von durchschnittlich 5.604,99 (5.477,01) Euro, jeweils für das Berichtsjahr.

Laufende Rentenzahlungen liegen im Mittel bei fast 85 Euro

Betrachtet man nur die Gruppe der Riester-Rentner mit einer laufenden Alters- oder Erwerbsminderungsleistung (Einfachrentenbezug), so hat das Ministerium einen durchschnittlichen Betrag von 1.017,15 (2022: 980,98) Euro errechnet. Das bedeutet eine Monatsrente von 84,76 (81,75) Euro.

Bei den 431.422 Männern (47 Prozent Anteil) in dieser Gruppe lag der Gesamtleistungsbetrag 2023 bei im Schnitt 1.149,52 (2022: 1.109,31) Euro, was einer monatlichen Riester-Rente von 95,79 (92,44) Euro entspricht. Die 484.709 Frauen bekamen im Berichtsjahr durchschnittlich 899,32 (865,99) Euro ausgezahlt. Daraus ergibt sich eine monatliche Zahlung in Höhe von 74,94 (72,17) Euro.

An die Personen mit Mehrfachrentenbezug wurden durchschnittlich 2.952,88 (2.858,34) Euro ausbezahlt. Das sind pro Monat 246,07 (238,20) Euro. Bei den Männern waren es im Jahr (Monat) 3.291,84 (274,32) Euro, bei den Frauen 2.624,59 (218,72) Euro. Dies entspricht Zunahmen im Vergleich zu 2022 von jeweils etwa acht Euro pro Monat.

Viele Rentenzahlungen unter 125 Euro pro Monat

Wie aus den BMF-Daten weiter hervorgeht, lag – über alle Personen mit einer Auszahlung hinweg – der jährliche Gesamtleistungsbetrag nur noch bei 28,0 (2022: 29,7) Prozent unter 500 Euro (monatlich weniger als 41,67 Euro).

Bei unverändert 28 Prozent waren es 500 bis unter 1.000 Euro im Jahr (höchstens 83,32 Euro im Monat), bei einem weiteren Sechstel (2022: Siebtel) 1.000 bis unter 1.500 Euro im Jahr (weniger als 125 Euro pro Monat). Erneut knapp jeder Dreizehnte erhielt zwischen 250 und unter 500 Euro im Monat, jeder 17. (2022: 18.) Riester-Rentner 500 Euro oder mehr Monatsrente.

Fast zwei Drittel der laufenden Einmalrenten unter 1.000 Euro

Noch höher sind die Anteile, wenn man nur die Riester-Rentner mit einer laufenden Alters- oder Erwerbsminderungsleistung im Einfachrentenbezug betrachtet. Auf die beiden Auszahlungsklassen „unter 500 Euro“ und „500 bis unter 1.000 Euro“ entfallen 30 Prozent beziehungsweise ein Drittel. Hinzu kommt ein weiteres Sechstel in der Klasse „1.000 bis 1.500 Euro“.

In den folgenden Auszahlungsklassen (abgestuft in 500-Euro-Schritten) nimmt der Anteil der Personen mit einer laufender Einfachrentenleistung fast kontinuierlich immer weiter ab. In der Klasse „2.000 bis unter 2.500 Euro“ (höchstens 208,32 Euro Monatsrente) findet sich noch etwa jeder Vierzigste wieder, in der Klasse „2.500 bis unter 3.000 Euro“ (weniger als 250 Euro im Monat) nur noch jeder Sechzigste.

In allen weiteren Auszahlungsklassen beträgt der Anteil weniger als ein Prozent und liegt nur bis der Klasse „7.000 bis unter 7.500.000 Euro“ oberhalb der Marke von 0,1 Prozent. 10.000 Euro und mehr pro Jahr, das sind mindestens 833,33 Euro im Monat, erhielten immerhin 743 Personen.

Riester-Auszahlungsstatistik (Bild: Wichert)

Welche Besonderheiten bei der Interpretation der Daten…

Das Ministerium weist auf viele Besonderheiten der Auszahlungsstatistik hin, die bei der Interpretation zu beachten seien. „So erhalten Empfänger mit den Auszahlungsformen ‚Einmalige Abfindung einer Kleinbetragsrente‘ und ‚laufende Alters- und Erwerbsminderungsrenten mit einmaliger Teilkapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent‘“ zum Teil sehr hohe Leistungsbeträge, die nur im ersten Leistungsjahr auftreten.

Frühere Empfänger einer einmaligen Teilkapitalauszahlung werden ab dem Folgejahr als Empfänger einer laufenden Alters- oder Erwerbsminderungsrente erfasst. Die Leistungshöhe einer laufenden Alters- und Erwerbsminderungsrente ist bei den Fällen, die zu Beginn der Auszahlung eine einmalige Teilkapitalauszahlung erhalten haben, entsprechend niedriger. Diese Fälle fließen jedoch ebenfalls in die Durchschnittsberechnung der laufenden Alters- und Erwerbsminderungsrenten ein.

…berücksichtigt werden sollten laut BMF

Das BMF weist ferner darauf hin, dass aktuelle Bestandsfälle kaum lange Ansparphasen aufweisen könnten, da die Förderung der Riester-Rente erst 2002 begonnen habe.

Deshalb hatte das Ministerium bei der Premierenauflage der Statistik erwartet, „dass sich die Auszahlungsbeträge bei zukünftigen Auswertungen erhöhen werden, wenn vermehrt Leistungsempfänger mit längeren Riester-Ansparphasen in die Auszahlung gelangen.

„Zusätzlich erfolgt eine Auswertung für die Leistungsjahre 2021 und 2020 sowie eine separate Darstellung von Verträgen, die im jeweiligen Vorjahr noch nicht in der Auszahlungsphase waren, als sogenannte Neufälle der Jahre 2022 und 2021. Die statistische Erfassung beginnt ab dem Leistungsjahr 2020“, so das Ministerium weiter.

Wie sich die Rentenhöhen bei den Neufällen darstellen und ob die vorgenannten BMF-Erwartungen sich auch in den Zahlen wiederspiegeln, wird die VersicherungsJournal-Redaktion in einem separaten Artikel in einer der kommenden Ausgaben darlegen.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Altersversorgung · Einkommensteuer · Rente · Riester · Risiko-Lebensversicherung · Senioren
 
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