Diese Lebensversicherer bieten Kunden die höchsten Renditechancen

1.10.2024 – Ascore attestiert in einer Untersuchung für die Wirtschaftswoche 20 Lebensversicherern eine positive Leistungsfähigkeit. An der Spitze liegt mit deutlichem Abstand die Europa. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Huk-Coburg und die Ergo Vorsorge.

Die Ascore Das Scoring GmbH hat für die Wirtschaftswoche klassische Lebensversicherungen mit Garantiezins unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind in dem frei zugänglichen Online-Bericht „Lebensversicherungen im Vergleich: Hier bleibt genug für später“ veröffentlicht.

Die Auswertung soll die künftige Leistungsfähigkeit für Kunden abbilden, heißt es in dem Beitrag. Diese sei „hoch, wenn Versicherer Kapital rentabel anlegen können, niedrige Kosten berechnen und Versicherte fair an Überschüssen beteiligen“.

Viel freies Risikokapital bringt Pluspunkte

Die Analysten haben dazu die Geschäftsberichte von 54 Gesellschaften ausgewertet. Versicherer, die ihr Neugeschäft eingestellt haben, wurden nicht berücksichtigt.

Mit Hilfe eines Modells des Finanzwissenschaftlers Jörg Finsinger wurde berechnet, welche Verzinsung der Kapitalanlagen die Versicherer in Zukunft erzielen können. Der „historische Zins auf Kapitalanlagen“ war für die Untersuchung nicht relevant.

Der „realistische Zins auf Kapitalanlagen“ steigt mit dem freien Kapital eines Versicherers, so die Analysten. Dieser Anteil ist nicht bereits durch Zinsversprechen an die Kunden gebunden. Damit kann riskanter und renditestärker angelegt werden.

„Im Modell werfen sichere Anlagen langfristig 1,9 Prozent im Jahr ab, riskantere 5,4 Prozent. Beide Werte sind zum Vorjahr um 0,05 Prozentpunkte gestiegen“, wird berichtet.

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Wachstumsstärkste Versicherer lieferten Werte für Benchmark

Daneben wurden die Kostenquoten, das heißt die Abschluss- und Verwaltungskostenquoten (jeweils Mittelwerte 2021 bis 2023), ermittelt. Ebenso die Ausschüttungsquoten, also jeweils der Anteil der Gesamtüberschüsse, der an Kunden ausgeschüttet wird (Mittelwerte 2017 bis 2023).

Alle Daten wurden mit einem Branchenschnitt verglichen. Dieser wurde jeweils aus den Werten der 25 wachstumsstärksten Akteure unter den 50 größten Versicherern gebildet. Die Vergleichsmaßstäbe waren:

  • realistischer Zins auf Kapitalanlagen: 2,1 Prozent,
  • historischer Zins auf Kapitalanlagen (ohne/mit außerordentlichen Nettoerträgen): 3,4 Prozent/2,7 Prozent,
  • Abschlusskostenquote: 4,4 Prozent,
  • Verwaltungskostenquote: 2,5 Prozent und
  • Ausschüttungsquote: 84,5 Prozent.

Europa belegt mit deutlichem Abstand den Spitzenplatz

Über die Platzierung im Ranking entschied die Leistungsfähigkeit, die zusätzlich in Form einer Note ausgedrückt wurde. Beurteilungen von „von stark überdurchschnittlich“ (5) bis „stark unterdurchschnittlich“ (1) waren möglich. Laut der Auswertung bieten 20 Versicherer eine positive Leistungsfähigkeit für Kunden. Dazu gehören:

„Besonders gut stehen die Chancen für Kunden, wenn ihr Anbieter nicht nur rentabel anlegen kann, sondern zugleich relativ geringe Kosten berechnet“, wird berichtet. Bei den Abschlusskosten ist die Inter, die im Schnitt über drei Jahre nur 2,7 Prozent berechnet, der günstigste Anbieter und die Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG, die 7,4 Prozent verlangt, der teuerste Versicherer.

Bei den Verwaltungskosten liegt die erstplatzierte Europa mit 0,8 Prozent der Beiträge im dreijährigen Mittel an der Spitze. Schlusslicht ist hier die Direkte Leben Versicherung AG mit 5,5 Prozent.

Zinsentwicklung entscheidet über hohe Renditen

„Eine genaue Prognose für die spätere Auszahlung kann das Rating nicht liefern“, heißt es. Deren Höhe hänge stark von der weiteren Zinsentwicklung ab. Laut der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH haben Lebensversicherer knapp 70 Prozent des Geldes aus klassischen Verträgen zu festen Zinsen investiert, vor allem in Anleihen. Mit rund zwölf Prozent Anteil folgten Immobilien.

„Beide Anlageklassen entwickeln sich spiegelbildlich zu den Zinsen: Steigen die Zinsen, sinken die Werte von Anleihen und Immobilien. Denn ältere, schlechter verzinste Anleihen sind dann weniger attraktiv. Steigen die Zinsen, lässt die Nachfrage nach Immobilien nach, weil sich Kredite verteuern – auch das drückt deren Preis“, wird berichtet.

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Berufsunfähigkeit · Lebensversicherung · Ranking · Rating · Rechnungszins · Scoring · Zinsen
 
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