22.12.2020 – Die deutschen Lebensversicherer haben 2019 einen Neuzugang von 5,05 Millionen Hauptversicherungen erzielt. Das entspricht dem zweitniedrigsten Wert in den letzten Jahren. Die meisten Abschlüsse (fast 764.000) akquirierte die Allianz, die auch am stärksten im Vergleich zum Vorjahr zulegte. Den größten Rückgang im Neuzugang war bei der Credit Life zu beobachten. Dies zeigt der Map-Report 917.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die deutschen Lebensversicherer einen Neuzugang von 5,05 Millionen eingelösten Versicherungsscheinen in der Hauptversicherung. Dies zeigt der Map-Report Nummer 917 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2019“ (VersicherungsJournal 30.11.2020).
Im Vergleich zum Jahr zuvor bedeutet das einen Rückgang um ein Prozent. Zum Vergleich: Niedriger fiel das Neugeschäft seit 2003 nur einmal aus. Vor zwei Jahren waren es sogar weniger als fünf Millionen Scheine (15.10.2018).
Auf Ebene der einzelnen Gesellschaften betrachtet war die Entwicklung den Map-Report-Daten zufolge höchst unterschiedlich. So konnten 2019 in etwa zwei von drei der 76 aufgeführten Lebensversicherer den Neuzugang steigern.
Ein und drei Jahre zuvor gelang dies jeweils rund jedem zweiten (14.10.2019, 5.10.2017), 2017 jedem dritten (15.10.2018) und 2015 nur jedem vierten Anbieter (17.10.2016).
Der größte Zuwachs 2019 im Vergleich zu 2018 stand für die Allianz Lebensversicherungs-AG zu Buche (plus fast 70.000 eingelöste Scheine in der Hauptversicherung). Etwas schwächer (plus über 56.000) legte die Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG zu. Um über 34.000 Stück steigerte sich die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG.
Am stärksten eingebüßt hat die Credit Life AG (minus 124.000 Stück), die in den beiden Vorjahren noch zu den großen Neugeschäfts-Gewinnern gezählt hatte. Zu dem Rückgang wird im Geschäftsbericht 2019 (PDF, 1,63 MB) Folgendes angemerkt:
„Nach dem starken Wachstum der letzten Jahre bei der Credit Life AG, insbesondere auf dem niederländischen und italienischen Markt, wurde das Geschäft im Berichtsjahr einer zwischenzeitlichen Konsolidierung unterzogen.“ Vor allem im italienischen Markt habe es restriktivere Annahmerichtlinien gegeben.
Verminderungen im hohen fünfstelligen Bereich verzeichneten neben der im Run-off befindlichen Ergo Lebensversicherung AG auch die Targo Lebensversicherung AG.
Mit fast 764.000 Stück erzielte der Marktführer Allianz einmal mehr die meisten Abschlüsse. Jeweils rund 40 Prozent davon entfielen auf Renten- sowie Kollektivversicherungen.
Annähernd 500.000 Neuverträge reichten der Targo zum zweiten Platz in der Rangliste. Die Struktur des Zugangs bei der Talanx-Tochter, die Lebensversicherungen ausschließlich über den Bankschalter verkauft, ist allerdings eine völlig andere als beim Marktführer. 2019 haben die Hildener etwa 38.000 (Allianz: fast 310.000) neue Rentenversicherungen verkauft.
In der Kategorie „Sonstige“ ist die Targo mit etwas über 1.700 (Allianz über 106.000) neuen Kontrakten kaum und im Kollektivgeschäft mit 18 (Allianz: fast 300.000) Neupolicen so gut wie gar nicht unterwegs.
Mit annähernd 397.000 neuen Kontrakten – das sind ungefähr vier Fünftel des eigenen Neuzugangs – kommt die Talanx-Tochter bei den Risikoversicherungen auf 37,6 Prozent Marktanteil am Neuzugang der gesamten Branche.
Auf den Positionen drei bis fünf folgen die Generali Deutschland Versicherung AG (früher Aachenmünchener, 2.7.2020), die R+V Lebensversicherung AG und die Bayern-Versicherung. Sie schafften zwischen 325.000 und 216.000 Abschlüsse.
Letztere hat ihren Schwerpunkt im Bereich „Sonstige“, wozu vor allem Fondspolicen zählen. Dieses Segment macht 84 Prozent des Neuzugangs aus. Die Generali Deutschland akquiriert neue Verträge ebenfalls insbesondere im Bereich „Sonstige“ (rund drei Viertel des eigenen Neuzugangs).
Die R+V AG fokussiert im Neugeschäft auf Kollektivversicherungen (etwa 47 Prozent Anteil am eigenen Neuzugang). Rentenversicherungen machen ein gutes Viertel aus und Risikoversicherungen ein Sechstel.
Der Map-Report Nummer 917 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherung 2019“ ist bei der Franke und Bornberg Research GmbH erschienen.
Er enthält auf 203 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen auch Übersichten zu zahlreichen Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2019) von 80 Anbietern. Dazu gehören unter anderem auch die Storno- (2.12.2020), die Abschlusskosten- (9.12.2020) und die Verwaltungskostenquoten (16.12.2020).
Geboten werden ferner Tabellen zu weiteren Kennziffern zur Bestands- und Neugeschäftsentwicklung. Das Heft ist als E-Paper ab 353,85 Euro brutto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.
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