28.11.2024 – Die Anbieter erzielten 2023 in dieser Sparte laut GDV mit rund 19,3 Millionen Verträgen im Bestand etwa 11,85 Milliarden Euro gebuchte Bruttoprämien. Die Ranglisten nach Policenbestand und nach Beitragseinnahmen führt jeweils die Allianz an. Dahinter folgen SV und Bayerische Landesbrand (Kontrakte) beziehungsweise Provinzial, R+V und SV (Beiträge). Prozentual legte unter den Marktgrößen der LVM (Policen) beziehungsweise die Generali (Prämien) am stärksten zu. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.
Die deutschen Wohngebäudeversicherer hatten Ende 2023 laut den „Statistiken zur deutschen Versicherungswirtschaft“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) rund 19,3 Millionen Verträge im Bestand. Das waren 0,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Auf Ebene der Einzelgesellschaften betrachtet hatte mit fast 2,3 Millionen die Allianz Versicherungs-AG die meisten Policen in den Büchern. Dies zeigt der „Branchenmonitor: Wohngebäudeversicherung 2024“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. In diesem werden zahlreiche Kennzahlen der 50 größten Marktteilnehmer mit rund 95 Prozent Marktanteil dargestellt.
An zweiter und dritter Stelle liegen die SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG und die Bayerische Landesbrandversicherung AG mit jeweils gut 1,3 Millionen Verträgen. Dahinter folgen mit ebenfalls über einer Million Policen die Provinzial Versicherung AG und die R+V Allgemeine Versicherung AG.
Die Ränge sechs bis zehn belegen die Axa Versicherung AG, die Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG, der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. und die Generali Deutschland Versicherung AG.
Ihre Bestände liegen zwischen 896.000 und rund 705.000 Verträgen.
Nur vier von den zehn Marktgrößen mit mehr als 700.000 Kontrakten gelang es, im Vergleich zu 2022 zuzulegen. Der LVM baute seinen Bestand im unteren fünfstelligen Bereich aus, der Huk-Coburg VVaG im mittleren vierstelligen Bereich. Die größten Einbußen hatte die Allianz zu verzeichnen (minus fast 193.000 Policen).
Für den LVM errechnet sich eine Steigerungsrate von 2,7 Prozent, für den Huk-Coburg VVaG von 1,2 Prozent. Auf der anderen Seite nahm bei der Allianz der Bestand nicht nur absolut, sondern auch relativ mit fast acht Prozent am stärksten ab.
Bei der Bayerischen Landesbrand betrug das Minus 6,5 Prozent, bei der SV drei Prozent. Verminderungsraten von unter einem Prozent standen für die Provinzial, die R+V und die Generali zu Buche.
Zu dem deutlichen Rückgang erläutert die Allianz im Geschäftsbericht 2023 (PDF, 2,7 MB), dass aufgrund einer Systemmigration in der gewerblichen Gebäudeversicherung eine Änderung der Vertragszählung stattgefunden habe. Diese habe mit etwa 200.000 Stück negativ zu Buche geschlagen.
Der Vorsprung der Allianz auf den Zweitplatzierten schrumpfte von fast 1,1 Millionen auf 920.000 Policen zusammen. Dennoch ist ihr Bestand immer noch um mehr als zwei Drittel größer als derjenige des ärgsten Verfolgers. Dies ist jetzt die SV, die aufgrund des nur halb so starken Verlustes an der Bayerische Landesbrand vorbei zog.
Denselben Hintergrund für den vergleichsweise hohen Rückgang führt auch die VKB-Konzernschwester Bayerischer Versicherungsverband im Geschäftsbericht 2022 (PDF, 4,1 MB) an. Dies hatte sich insbesondere auch in der Unfallversicherung ausgewirkt (11.1.2024).
Nach gebuchten Bruttobeiträgen – diese beliefen sich den Angaben des GDV zufolge 2023 branchenweit auf etwa 11,85 Milliarden Euro (plus 16,5 Prozent) – zeigt sich eine etwas andere Reihenfolge. Auch hier liegt die Allianz an der Spitze – mit aktuell über 1,6 Milliarden Euro gebuchter Bruttoprämie.
Die zweite Position belegt die Provinzial mit über einer Milliarde Euro. Dahinter folgen die R+V und die SV mit jeweils fast 750 Millionen Euro vor der Axa mit 670 Millionen Euro Umsatz. An sechster und siebter Stelle liegen die Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG und der LVM mit jeweils um die 480 Millionen Euro.
Zwischen 386 und 352 Millionen Euro sammelten die Generali Deutschland, die Ergo Versicherung AG und die Württembergische Versicherung AG ein. Positionsveränderungen waren in der Top Ten nicht zu beobachten.
Besser als bei den Verträgen positionieren sich Ergo (drei Plätze), Generali und Provinzial (jeweils zwei Ränge) sowie R+V, Axa, Bayerischer Versicherungsverband, LVM und Württembergische (jeweils eine Position). Schlechter reihen sich der Huk-Coburg VVaG mit Platz 15 (neun) nach Umsatz (Verträgen) und die SV mit Rang drei (zwei) ein.
Unter den zehn Marktteilnehmern mit dem größten Beitragsaufkommen legte die Generali mit über einem Fünftel am stärksten zu. Dabei spiegelte sich laut Geschäftsbericht 2023 (PDF, 832 KB) „neben dem Verkaufserfolg der Vermögenssicherungspolice (VSP) ebenfalls der Anstieg des gleitenden Neuwertfaktors wider“.
Um jeweils weit über ein Sechstel legten die Ergo, der LVM, die Württembergische, der Bayerische Versicherungsverband, die Allianz und der Huk-Coburg VVaG zu. Auf dem Niveau des Branchenschnitts wuchs die Provinzial. Etwas schlechter als der Markt agierten SV und Axa. Die R+V legte zwar auch zweistellig zu, blieb mit gut elf Prozent aber deutlich hinter dem Markt zurück.
Bei der Profitabilität schnitten die Branchengrößen mehrheitlich schlechter ab als der Markt. Andererseits landeten vier von ihnen versicherungstechnisch in der Gewinnzone (VersicherungsJournal 28.11.2024).
Der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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