3.11.2025 – In der Sparte erzielten im vergangenen Jahr 28 Marktteilnehmer Combined Ratios von unter 100 Prozent. Am profitabelsten war die VGH, die lediglich 76 Prozent der Einnahmen für Schäden und Kosten ausgab. Am stärksten verbessern konnte sich die Helvetia, wie der „Branchenmonitor 2025: Wohngebäudeversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.
Im vergangenen Jahr ist die Combined Ratio (nach Abwicklung, in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen im inländischen Direktgeschäft) in der verbundenen Wohngebäudeversicherung um fast vier Prozentpunkte auf 99,6 Prozent gesunken (VersicherungsJournal 8.10.2025).
Dies war der dritte Rückgang in Folge, nachdem Sturmtief „Bernd“ die kombinierte Schaden-Kosten-Quote auf fast 140 Prozent nach oben getrieben hatte (8.12.2022). Erst zum fünften Mal seit 2002 landete die Branche versicherungstechnisch in der Gewinnzone.
Der Höchstwert wurde in dem von der „Jahrhundertflut an der Elbe“ (6.1.2003) gekennzeichneten Jahr 2002 erreicht. In den Folgejahren bis 2015 hatte die Branche durchgängig rote Zahlen geschrieben.

Zuletzt erhöhte sie die Umsätze um ein knappes Achtel auf 13,25 Milliarden Euro, während die Schadenaufwendungen „nur“ um ein Elftel auf 9,45 Milliarden Euro zunahmen. Dabei stiegen bei allen Gefahren die Kosten deutlich an. Für Leitungs- und Feuerschäden mussten die Gebäudeversicherer gar so viel wie niemals zuvor bezahlen (14.10.2025).
Wie der „Branchenmonitor 2025: Wohngebäudeversicherung“ zeigt, gaben im vergangenen Jahr 22 der 50 umsatzstärksten Anbieter mehr für Schäden und Kosten aus, als sie an Beiträgen einnahmen.
Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der verbundenen Wohngebäudeversicherung (VGV), die auf rund 95 Prozent Marktanteil kommen. Am schlechtesten schnitt dabei mit 124 Prozent die Adler Versicherung AG ab (16.10.2025).
Am profitabelsten war die Landschaftliche Brandkasse Hannover mit einer kombinierten Schaden-Kosten-Quote von 76 Prozent. Unter 77 Prozent blieben auch die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung, die Huk24 AG und die Debeka Allgemeine Versicherung AG.
Versicherungstechnisch mehr als 20 Cent Gewinn pro Beitragseuro schrieben auch die BGV-Versicherung AG sowie die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland.

Für alle sechs vorgenannten Akteure standen niedrige Werte als im Vorjahr (11.11.2024) zu Buche. Während für die BGV die Verbesserung mit 7,5 Prozentpunkten am niedrigsten ausfiel, konnte die Helvetia mit über 17 Prozentpunkten ihre Combined Ratio am deutlichsten senken und von der 17. auf die sechste Position nach oben in der Rangliste klettern.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich der Umsatz um ein Zehntel (auf 142 Millionen Euro) erhöhte, die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle aber um 18 Prozent zurückgingen (auf unter 71 Millionen Euro). Dadurch sank die Schadenquote von knapp 67 auf unter 50 Prozent. Das war der niedrigste Wert unter allen 50 aufgelisteten Anbietern.
Auf der anderen Seite nahmen die Betriebsaufwendungen wie die Einnahmen um etwa zehn Prozent auf fast 42 Millionen Euro zu. Die Betriebskostenquote verharrte auf dem Niveau des Vorjahres von 29,4 Prozent.
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote um immerhin noch über 14 Prozentpunkte senken konnte die Huk-Coburg-Allgemeine. Bei ihr stieg der Umsatz um 15,2 Prozent auf 164 Millionen Euro, während gleichzeitig der Schadenaufwand um 3,9 Prozent auf 113 Millionen Euro sank.
Dadurch verminderte sich die Schadenquote um 13 Prozentpunkte auf unter 69 Prozent. Die leicht auf 7,5 Prozent gesunkene Betriebskostenquote bedeutet weiterhin die drittniedrigste der aufgeführten Marktteilnehmer.
Der „Branchenmonitor 2025: Wohngebäudeversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2019 bis 2024). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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