Die häufigsten Todesursachen 2022

15.11.2023 – Herz-/ Kreislauferkrankungen waren im vergangenen Jahr ein weiteres Mal die mit Abstand häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von Krebsleiden. Diese beiden Krankheitsgruppen kommen laut der aktuellen Todesursachenstatistik von Destatis auf einen Anteil von über 56 Prozent. An dritter und vierter Stelle liegen nach jeweils deutlichen Zunahmen psychische und Atemwegserkrankungen. Für rund jeden 20. Todesfall (in absoluten Zahlen etwa 52.400) war eine (separat ausgewiesene) Covid-19-Erkrankung ausschlaggebend.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Freitag die endgültigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik für das Jahr 2022 veröffentlicht. Demnach hat die Zahl der Todesfälle um 4,2 Prozent auf 1.066.341 und damit einen neuen Rekordwert in diesem Jahrtausend zugenommen. Damit wurden die im Januar publizierten, vorläufigen Zahlen (12.1.2022) nur geringfügig nach oben korrigiert.

Zuwachs um 46.052

Insgesamt war ein Zuwachs um 42.654 im Vergleich zum Jahr zuvor zu beobachten. Es war nach 2021 (VersicherungsJournal 16.12.2022) erst das zweite Mal seit 1946, dass hierzulande mehr als eine Millionen Menschen verstarben.

Die niedrigste Zahl an Verstorbenen in diesem Jahrtausend war 2004 zu verzeichnen. Seinerzeit waren 250.000 Todesfälle beziehungsweise rund ein Viertel weniger vermeldet worden.

Entwicklung (Bild: Wichert)

Dies waren 2022 die häufigsten Todesursachen

Nach Destatis-Angaben gingen weiterhin knapp 34 Prozent der Sterbefälle auf Krankheiten des Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall zurück. Nach absoluten Zahlen war eine Zunahme von 340.619 auf 358.219 zu beobachten. Zum Vergleich: Ende der 1980er-Jahre betrug der Anteil noch über die Hälfte und 2012 rund 40 Prozent.

Einer Krebserkrankung (Neubildungen) erlag im Berichtsjahr erneut knapp jeder vierte Verstorbene. Hier gab es bei einer leichten Zunahme der Fallzahl (von 237.160 auf 239.948) beim Anteil einen Rückgang, und zwar von 23,2 auf unter 22,5 Prozent. Anfang der 1980er-Jahre lag der Anteil lediglich bei rund einem Fünftel.

Deutliche Zunahme der psychischen und Atemwegserkrankungen

Dritthäufigste Todesursache waren psychische und Verhaltensstörungen wie unter anderem Demenz mit 68.777 Fällen (plus ein Siebtel). Den Angaben zufolge waren zu fast zwei Dritteln Frauen betroffen. Das Amt teilte weiter mit, dass Demenzerkrankungen mehr als der drei Viertel der Sterbefälle in dieser Krankheitsgruppe ausmachten.

An vierter folgen Krankheiten des Atmungssystems wie unter anderem COPD. Mit 67.633 wurde ein Sechstel mehr Fälle registriert. „Entscheidend hierfür war der Anstieg der Zahl der an Grippe und Pneumonie (Lungenentzündung) Verstorbenen um 30,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 14.137 Verstorbene; 2022: 18.498 Verstorbene)“, erläutert Destatis.

Die beiden vorgenannten Ursachen machten jeweils rund jeden 16. Todesfall aus und kletterten in der Rangliste jeweils einen Platz nach oben. Zwei Positionen nach unten ging es für Covid-19. In 52.357 Fällen (minus über ein Viertel) war dies die ausschlaggebende Todesursache. Insgesamt bedeutet dies einen Anteil von annähernd einem Zwanzigstel.

Weitere häufige Todesursachen

Jeweils rund jeder 25. Sterbefall fiel in die Kategorien äußere Ursachen (wie Unfälle, Suizid oder Komplikationen bei medizinischen oder chirurgischen Eingriffen) oder Krankheiten des Verdauungssystems (wie Leberzirrhose oder Blinddarmdurchbruch).

Diese beide Ursachen tauschten die Plätze, da Letztere nur um gut fünf Prozent häufiger auftraten (46.037 Mal). Bei den Unfällen hingegen war eine Steigerung um ein Neuntel auf 47.912 Verstorbene zu beobachten, wobei Stürze um fast ein Achtel (auf 20.311) zunahmen.

Todesursachen (Bild: Wichert)

Weitere Details zu den Todesursachen

Wie aus den Destatis-Daten weiter hervorgeht, verstarben im Berichtsjahr 532.333 Männer (Anteil: 49,9 Prozent) und 534.008 Frauen (50,1 Prozent). Bei den Krebstoten waren die Herren mit weiterhin 54 Prozent in der Überzahl.

Die Herz-/ Kreislauferkrankungen verteilten sich unverändert zu rund 47 Prozent auf Männer und zu etwa 53 Prozent auf Frauen. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, verstarben 46.608 (2021: 45.189) Personen. Männer kommen auf einen Anteil von weiterhin etwa 60 Prozent, Frauen lagen unverändert bei rund 40 Prozent.

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