15.1.2025 – Unter den Finanzierern des privaten Wohnungsbaus belegten die Lebensversicherer im Jahr 2023 nur den siebten Platz. Sie konnten ihren Marktanteil zwar leicht steigern, ihre Auszahlungen gingen jedoch – dem allgemeinen Markttrend folgend – zurück.
Einen historischen Rückgang beim privaten Wohnungsbau meldet der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. Die gesamte Kreditwirtschaft zahlte demnach im Jahr 2023 nur insgesamt 232 Milliarden Euro aus. Dies waren rund 117 Milliarden Euro oder etwa ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor.
Die Zahlen hat Dr. Ralph Henger, Senior Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik am Institut der Deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW), ermittelt. Sie basieren eigenen Angaben zufolge auf Angaben der Verbände beziehungsweise Modellrechnungen.
Top-Finanzierer des privaten Wohnungsbaus waren laut der Meldung die Sparkassen mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent. Sie zahlten 57,3 Milliarden Euro (2022: 100 Milliarden Euro) aus. Auf dem zweiten Platz landeten die Genossenschaftsbanken mit einem Marktanteil von 21 Prozent und Auszahlungen von 48,7 Milliarden Euro (2022: 76,5 Milliarden Euro).
Dahinter folgten die Kreditbanken (2023: 43,7 Milliarden Euro; 2022: 70,2 Milliarden Euro) und die Bausparkassen (2023: 41,7 Milliarden Euro; 2022: 40,5 Milliarden Euro), jeweils mit einem Anteil von 18 Prozent. Letztere legten entgegen dem allgemeinen Markttrend leicht zu.
Die Auslandsbanken (2023: 13,5 Milliarden Euro; 2022: 21,7 Milliarden Euro) kamen auf einen Anteil von 5,8 Prozent, die Realkreditinstitute (2023: 8,5 Milliarden Euro; 2022: 13,3 Milliarden Euro) auf 3,6 Prozent. Die Lebensversicherer konnten ihren Marktanteil zwar von 2,5 auf drei Prozent steigern, ihre Auszahlungen gingen jedoch ebenfalls zurück (2023: 7,8 Milliarden Euro; 2022: 8,8 Milliarden Euro).
Bei Banken mit Sonder-, Förder- und sonstigen zentralen Unterstützungsaufgaben verblieb ein Anteil von 2,8 Prozent (2023: 6,6 Milliarden Euro, 2022: 10,4 Milliarden Euro). Bei den Landesbanken waren es nur 1,8 Prozent (2023: 4,3 Milliarden Euro; 2022: 7,3 Milliarden Euro).
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat zuvor ebenfalls einen Einbruch beim Geschäft der Baufinanzierung über Lebensversicherer im Jahr 2023 festgestellt (VersicherungsJournal 22.2.2024).
Und seine Prognose für das Folgejahr fiel düster aus. Man gehe auch für 2024 von einem weiteren Rückgang der ausgezahlten Darlehen aus, hieß es beim GDV vor knapp einem Jahr.
Zuletzt hat das Volumen insgesamt jedoch wieder angezogen (29.10.2024). Dies zeigt die Analyse „Markt für Wohnimmobilien“ des Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V. (LBS).
Demnach wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wieder mehr Finanzierungsmittel bei der Kreditwirtschaft nachgefragt.
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