29.1.2021 – Wenn es um die Vermittlung von Riester-Verträgen geht, ist und bleibt die Allianz der Favorit der unabhängigen Vermittler. Allerdings ist der Volkswohl Bund dem Spitzenreiter zuletzt immer näher gekommen. Dies zeigen die letzten Auflagen der Studienreihe Asscompact Trends.
In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres ist der Riester-Vertragsbestand um rund 142.000 auf 16,388 Millionen gesunken. Mehr als die Hälfte des Rückgangs entfiel auf die versicherungsförmige Variante. Dies ist der aktuellen amtlichen Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) (Stand: 4. Januar 2021) zu entnehmen (VersicherungsJournal 7.1.2021).
Damit setzte sich der schon seit geraumer Zeit anhaltende Bestandsabrieb fort. Die politischen Reformbemühungen sind zuletzt massiv ins Stocken geraten. Offenbar sind sie über das Diskussionsstadium nicht hinausgekommen. Denn Medienberichten zufolge sind die Reformpläne erst einmal ad acta gelegt worden – zumindest bis zur Bundestagswahl im September (26.1.2021).
Eine gewisse Skepsis in Sachen Riester ist auch im unabhängigen Vermittlermarkt zu beobachten. Ein Beleg dafür ist eine Ende 2020 durchgeführte Umfrage der Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) unter rund 100 unabhängigen Maklern und Mehrfachvertretern.
Demnach spielt die staatlich geförderte Vorsorgeform in fast sechs von zehn Vermittlerbüros auch aktuell noch eine Rolle im Beratungsalltag. 40 Prozent verneinten dies demnach. Ermittelt hat das IVFP auch, welchen Stellenwert das Altersvorsorgegeschäft hat und auf welche Produktgruppen fokussiert wird (29.1.2021).
Ein ähnliches Ergebnis brachte auch die „Marktstudie Private Vorsorge 2020“ von BBG Betriebsberatungs GmbH und der IVV Institut für Versicherungsvertrieb Beratungsgesellschaft mbH an den Tag. Die Untersuchung basiert auf einer im Sommer durchgeführten Onlineumfrage unter mehreren hundert Versicherungs-Vermittlern (6.10.2020).
So erwartet nur jeder sechste Interviewte in den kommenden ein bis drei Jahren „viel bessere“ oder zumindest „eher bessere“ Umsätze in diesem Segment. Dies ist der mit Abstand niedrigste Wert unter allen abgefragten Vorsorgeprodukten. Dem steht ein knappes Viertel an „viel schlechteren“ und „eher schlechteren“ Beurteilungen entgegen. Die verbleibende knappe Hälfte geht von „gleichbleibenden“ Umsätzen aus.
Im Vergleich mit anderen Produktgruppen außerhalb der privaten Altersvorsorge landet Riester allerdings nur im Mittelfeld. Dies geht aus den letzten Auflagen der Studienreihe Asscompact Trends hervor. Diese wird im Quartalsrhythmus ebenfalls von BBG und IVV durchgeführt und beruht auch auf einer Vermittlerbefragung.
So reihte sich die staatlich geförderte Vorsorge auf Platzierungen zwischen dem 21. und dem 27. Platz ein (39 Produkte wurde abgefragt). Dabei beurteilte jeweils rund jeder vierte Umfrageteilnehmer den Absatz im zurückliegenden Quartal als „(sehr) gut“. Der Anteil der „(sehr) schlechten“ Bewertungen war allerdings ungleich höher und betrug bis zu weit über 40 Prozent (4.12.2020, 4.9.2020, 9.6.2020, 9.3.2020).
Im Rahmen der Untersuchung werden auch die favorisierten Anbieter in den einzelnen Produktlinien ermittelt. Dabei können die Vermittler über ein Drop-Down-Menü die aus ihrer Sicht beste Gesellschaft auswählen oder frei eingeben.
Im Segment Riester-Vorsorge liegt in der aktuellen Auflage IV/2020 die Allianz Lebensversicherungs-AG mit einem Anteil an den Favoritennennungen von etwa einem Sechstel an der Spitze. Knapp dahinter folgt die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G.
Auf die WWK Lebensversicherung a.G. an dritter Stelle entfiel gut jede achte der fast 200 abgegebenen Stimmen. Position vier teilen sich die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. und die Deutsche Asset Management Investment GmbH (ehemals DWS). Für diese beiden Akteure votierte jeweils etwa jeder 13. Umfrageteilnehmer.
Dahinter folgen die Continentale Lebensversicherung AG (6,5 Prozent), die Lebensversicherung von 1871 a.G. München (LV 1871, 5,4 Prozent), die Condor Lebensversicherungs-AG und die Hansemerkur Lebensversicherung AG (jeweils 3,8 Prozent) sowie die BL die Bayerische Lebensversicherung AG.
Ihre Spitzenposition hat die Allianz sechs Quartale zuvor vom Volkswohl Bund übernommen und seitdem nicht mehr abgegeben, auch wenn die Kurve zuletzt kontinuierlich nach unten zeigte. So liegt der in der neuesten Auflage IV/2020 gemessene Wert um fast fünf Prozentpunkte unter dem Höchstwert der letzten sieben Dreimonatsperioden.
Dadurch beträgt der Vorsprung, der im Betrachtungszeitraum bei bis zu fast acht Punkten lag, aktuell nur noch 0,5 Prozentpunkte. Der Volkswohl Bund verteidigte zum vierten Mal in Folge den Silberrang und lag zuletzt stabil bei knapp unter 17 Prozent.
Im Wettbewerb um die dritte Position hatten im Betrachtungszeitraum vier Mal die Alte Leipziger und drei Mal die WWK die Nase vorn. Letztere erzielte dabei in der aktuellen Studienauflage ihr bestes Ergebnis, Erstere ihr schlechtestes.
Konkrete Gründe für die Favoritenwahl werden im Rahmen der Untersuchung nicht erhoben.
Grundlage der Asscompact Trends IV/2020 ist eine zwischen Ende September und Anfang Oktober durchgeführte Onlinebefragung von 311 Maklern und Mehrfachvertretern zu diversen Vertriebsthemen.
Der 164-seitige Berichtsband kostet 1.547 Euro inklusive Mehrwertsteuer (Preisnachlass bei Jahresabonnement). Er kann bei Sophia Tannreuther per E-Mail oder per Telefon unter 0921 7575823 bestellt werden.
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