2.4.2014 – Gestern haben einige Medien ihr Publikum traditionell mit erfundenen Geschichten in den April geschickt. Den VersicherungsJournal-Beitrag haben einige Leser launig kommentiert, anderen war dabei weniger zum Lachen zumute.
Die Titelgeschichte „Hilfspaket: Massive Einschnitte für Versicherer und Vermittler“ (VersicherungsJournal 1.4.2014) hat gestern ein lebhaftes Echo unter den VersicherungsJournal-Lesern ausgelöst.
Gisbert Sachs ergänzte die Berichterstattung mit einem Leserbrief: „Die Allianz in München hat vorgeschlagen, Uli Hoeneß als neuen Vorstand für Kapitalanlagen zu verpflichten, und bereits die Rückendeckung des CSU-Ministerpräsidenten bekommen, der die Allianz-Arena auf Staatskosten als Vorstandsgefängnis umbauen lassen will, um dem Herrscher des Geldes für die mehrmonatige Haft eine repräsentative und produktive Umgebung zu schaffen. Anschließend soll alles abgerissen und neu aufgebaut werden, um den Makel aus den Geschichtsbüchern zu tilgen.“
Thomas Koppisch hat vorgeschlagen: „Am ersten April jeden Jahres gibt es außerdem einen Kinogutschein für jeden Vermittler. Er kann sich dann in Ruhe den Film ‚April, April‘ anschauen. Aber nur, wenn er oder eine Versicherung einen Kunden auch wirklich ‚abgeschossen‘ hat! Dann gibt es auch noch die Abschussprämie – ein Jahresabo der ‚Titanic‘ oder des ‚Eulenspiegel‘.“
Sascha Wollschlaeger schrieb: „Ich schlage das Agenturmodell vor: Der Vermittler muss den Kunden zum Essen einladen. Vielleicht alle zwei Jahre. Dies kann der Vermittler zu 400 Prozent als Betriebsausgaben geltend machen – natürlich sollte hier eine Verrechnung mit den opulenten Bewirtungen beim Kunden (Kaffee, Wasser) erfolgen. Gut wäre auch, eine steuerliche Ansetzung von Rückstellungen für zukünftige Bewirtungskosten. Das brächte die Branche richtig nach vorne!”.
Axel Götz ist „für die Null-Promille-Grenze, damit wär doch dann allen Versicherern gedient. Die Berater besaufen sich dann zu Hause, dort gibt es dann wieder einige Promille und jeder ist zufrieden!“
Johannes Eibl beklagt in seinem Leserbrief: „Dass die Marke für das an Kunden auszuhändigende stille Mineralwasser nicht vom Gesetzgeber geregelt wurde, halte ich für äußerst inkonsequent. Bei aller Regelungswut lässt man hier Versicherer und Vermittler bei den wirklich wichtigen Entscheidungen wieder im Unklaren. Unerhört, so was!“
Ich hätte noch herzhafter lachen können, wenn nicht so viele Veröffentlichungen und Gedanken zum Thema Lebensversicherung, die leider ernst gemeint sind, wie schlechte Aprilscherze wirken würden.
Leserbrief an das VersicherungsJournal
Ein anderer Leser kommentierte: „Das haben Sie sich ja hübsch ausgedacht zum 1. April! Ich hätte noch herzhafter lachen können, wenn nicht so viele Veröffentlichungen und Gedanken zum Thema Lebensversicherung, die leider ernst gemeint sind, wie schlechte Aprilscherze wirken würden.“
Umgekehrt trauen einzelne Leser dem Gesetzgeber offenbar zu, tatsächlich so abstruse Gesetzentwürfe zu formulieren, wie sie in dem Aprilscherz beschrieben wurden.
Einen Beitrag zum ersten April hatte sich auch der Bund der Versicherten e.V. (BdV) ausgedacht. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete gestern in einem Beitrag über das neueste Angebot der Verbraucherschützer.
Der BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein wird mit den Worten zitiert: „Jedes Jahr rufen uns verzweifelte Mitglieder an, die ihr gesamtes Erspartes auf die Meisterschaft ihres Lieblingsvereins gesetzt haben, weil irgendein Radiosender vermeldet hat, dieser hätte Lionel Messi verpflichtet“.
Derart Geprellte könnten sich jetzt gegen etwaige Verluste absichern. In Kooperation mit einem namhaften Versicherer habe der BdV die Aprilscherzversicherung aufgelegt. Diese decke Schäden ab, die dem Verschaukelten durch üble Scherze entstanden sind.
Das funktioniere so: „Der Versicherte protokolliert die Witze und sendet diese mitsamt einer amtlich beglaubigten Zeugenaussage dem BdV zu. Hier gilt: Je schlechter der Witz, desto höher die ausgezahlte Pauschale. Anhand einer Kalauer-Tabelle lässt sich jeder noch so miese Scherz einer Schadensklasse zuordnen. Diese reicht vom einfachen Herrenwitz für fünf Euro bis hin zum Aprilscherz erster Güte für zwanzig Euro.“
Hoeneß und die Allianz
Der Branchendienst Versicherungsmonitor titelte gestern: „Exklusiv: Hoeneß kostet Allianz Millionen“. Dazu wurde ausgeführt: „Das Urteil gegen den früheren FC-Bayern-Präsidenten und Aufsichtsratschef Uli Hoeneß kann für den Versicherungskonzern Allianz zu einem hohen Millionenschaden führen. Für Hoeneß hatte der Verein nach Informationen des Versicherungsmonitors eine Anwesenheitspolice während der Spiele abgeschlossen, eine sogenannte DPC.“
Im Blog von Versicherungsmakler Matthias Helberg lautete gestern die Schlagzeile: „Stiftung Warentest schützt jetzt Verbraucher: Vor dem eigenen Test.“ Rund ein dreiviertel Jahr nach der Veröffentlichung des letzten Tests zur Berufsunfähigkeits-Versicherung ziehe Stiftung Warentest jetzt Konsequenzen: Man stelle die weitere Vermarktung des desaströsen Tests ein, berichtet Helberg. Für diesen „mutigen Schritt“ lobt der Versicherungsmakler die Stiftung Warentest ausdrücklich.
Wie viele Leser auf diese Scherze hereingefallen sind, ist nicht bekannt.
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