20.7.2022 – Der Versicherer hat international und in Deutschland Schadenfälle der vergangenen fünf Jahre ausgewertet. Feuer und Explosionen haben immer noch den größten Anteil am Schadengeschehen. Die Betriebsunterbrechung (BU) als Folge von Sachschäden dominiert bei den Sparten.
Die Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) untersuchte, was die teuersten Versicherungsschäden weltweit und in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren waren. Die Ergebnisse hat der Industrieversicherer in der Studie „Global Claims Review 2022“ (PDF, 11,6 MB) zusammengefasst.
Datenbasis für die Auswertung waren international 530.000 Schadenfälle mit denen Versicherer sich zwischen 2017 bis 2021 auseinandersetzten. In Deutschland kamen laut der Studie 47.365 Fälle zum Tragen. Die Forderungen daraus beziffert AGCS auf 5,8 Milliarden Euro.
Brände und Explosionen haben hierzulande einen Anteil am Schadengeschehen von 37 Prozent. Zum Vergleich: Von 2013 bis 2018 machten Feuer und Explosionen 25 Prozent der Forderungen aus (VersicherungsJournal 14.12.2018). Aktuell folgen Naturkatastrophen mit zwölf Prozent und Auswirkungen von mangelhafter Verarbeitung und Wartung mit neun Prozent.
In Deutschland dominiert, ebenso wie die weltweite Analyse zeigt, die Betriebsunterbrechung (BU) als Folge von Sachschäden. Der durchschnittliche Schaden in dieser Sparte beträgt laut der Allianz-Tochter über 3,8 Millionen Euro. Vor fünf Jahren waren es noch 3,1 Millionen Euro.
Einen negativen Trend stellt der Industrieversicherer bei den Cyber-Schäden fest. Die Zahl sei in Deutschland „deutlich gestiegen“, auch wenn dieser Bereich nicht zu den häufigsten Schadenursachen gehöre. „AGCS war sowohl 2020 als auch 2021 in mehr als 1.000 Cyber-Schäden involviert, verglichen mit weniger als 100 im Jahr 2016“, teilt das Unternehmen mit.
Auch die Zahl der sogenannten „Rückwirkungsschäden“ sei in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Als Beispiel nennt der Industrieversicherer die Automobilindustrie. Hier hätten sich Ausfälle von Halbleiterherstellern sowie Naturkatastrophen auf die Produktion ausgewirkt, weil die Verflechtung von Lieferketten weltweit immer stärker zunehme.
In der vorliegenden Analyse untersucht AGCS auch die Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Ausbreitung. Die Leistungen infolge der Pandemie würden auf über 40 Milliarden US-Dollar (etwa 39 Milliarden Euro) geschätzt.
Den größten Anteil an der Summe haben laut der Allianz-Tochter Fälle Veranstaltungsausfälle und Betriebsunterbrechungen. „Die Pandemie ist zu einer der teuersten und komplexeste Schadensfälle aller Zeiten für die Versicherungswirtschaft geworden“, heißt es in den Studienunterlagen. Und die Auswirkungen würden immer noch nachwirken.
Dazu gehören überlastete und unterbrochene Lieferketten, erhöhte Inflation und Finanzinsolvenzen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dürfte nach Schätzungen von AGCS dagegen „für die meisten Versicherer eine überschaubare Schadenbelastung bedeuten“.
Im „Allianz Risk Barometer 2022“ vom Januar (18.1.2022) liegen, wie in den beiden Vorjahren (19.1.2021, 15.1.2020), Betriebsunterbrechungen vor den Cybervorfällen (wie Cyberkriminalität, Systemausfall oder Verletzung der Datenschutzrechte).
Die Gefahr Pandemieausbruch, die im Vorjahr von der 16. auf die dritte Position nach oben gesprungen war, fiel auf Rang acht zurück. Während in der letzten Auflage mehr als jeder dritte befragte Risikomanager für dieses Risiko votierte, nannte es aktuell nur noch rund jeder achte.
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