Worauf soll der Kunde vertrauen?

30.3.2021 – Dem ist zuzustimmen: Endlich auch mal eine Stimme, die den „Chancen auf eine höhere Rendite” auch die Gewissheit des „höheren Risikos” gegenüberstellt. Auch wenn es dieser Tage nicht in den allgemeinen Tenor passt, sollte doch niemand vergessen, dass der Kapitalmarkt eben nicht nur eine Richtung, nämlich aufwärts, kennt, sondern auch abwärts verlaufen kann.

Wenn der Stichtag für den Kunden, an dem die Kapitalanlage seines Versicherungsvertrags abgerechnet wird, in der Abwärtsbewegung liegt, dann nützt es ihm wenig, wenn „die Entwicklung über einen längeren Zeitraum positiv ist”. Spätestens dann sind wie auch immer geartete Garantien wieder gefordert.

Garantien sind gut hundert Jahre das wesentliche Merkmal der Lebens- und Rentenversicherung gewesen. Wenn sich dies darin erschöpft, dem Kunden „nur” eine lebenslange Rente zu garantieren, deren Höhe und alles andere aber ungewiss sind, dann kommen schwere Zeiten auf die Branche zu.

Denn worauf soll der Kunde vertrauen? Auf weniger als zwei Prozent durchschnittliche Verzinsung seiner Beiträge, was nach Kosten und Steuern übrigbleibt bleibt, wohl kaum, wenn schon dieses Ergebnis meistens sechs Prozent Wertentwicklung der Kapitalanlage bedarf.

Und damit sind wir abschließend wieder beim Kostenproblem der Lebensversicherer. Ich meine, ohne innovative Entwicklungen und ohne transparenten Umgang mit Kosten und Risiko sind die Herausforderungen nicht lösbar.

Franz Wagner

tgprivatmail@aol.com

zum Leserbrief: „Es kann sich auch das Risiko realisieren”.

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Rente · Steuern · Zinsen
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