Von irgendetwas müssen die Strukies ja leben

26.11.2001 – Nun verkauft die DVAG in Zukunft wohl auch den DH und die DWS. Natürlich wird ein Schwerpunkt der Vertrieb von Immobilienfonds aus der DB-Gruppe sein. Von irgendetwas müssen die Strukies ja leben.

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Der DB kann es recht sein. Ist dies doch ein gute Gelegenheit, eventuelle maroden Fonds über ein gewaltiges Vertriebswerk schnellstens an den Mann zu bringen. Die neue strategische Partnerschaft bringt nun die DB endgültig in den Bereich der bekannt unseriösen Strukturvertriebe.

Es zeigt auch wieder, dass es den Gesellschaften doch vollkommen egal ist, woher Sie die Verträge bekommen. Ob von den Tankstellen oder von Nebenberuflern, dass ist doch letztendlich egal. Wichtig ist die Unterschrift des Kunden und eine Lasteneinzugsmöglichkeit.

Und wenn dann der Kunde und vor allem die Verbraucherschützer aufschreien, war es der Vertreter, der eine fälschliche Beratung abgeliefert hat.

Aber der Renner wird bei den Strukturvertrieben laut Maschmeyer ohnehin die Riesterrente. Fragt sich nur, wie die Vertriebe Ihre Mannschaft mit ratierlichen Provisionen füttern wollen. Die Ausbildung am Wochenende zahlen diese Leute meist zwar aus eigener Tasche, doch werden Sie enttäuscht sein, wenn Sie beim Verkauf einer Altersversorgung monatlich 2,50 DM als Provision erhalten.

Aber man hat ja im Hintergrund dann noch eine große Bank, die sicher noch einen Fonds als Kapitalanlage loswerden muss. Der bringt dann ordentliche 4% Innenprovision. Insider schmunzeln bei diesen Sätzen.

Seit Jahren wird scheinheilig über die Qualifizierungsvoraussetzung von Vertrieblern geredet. Einige Institute geben vor, es muss eine Ausbildung nach entsprechenden Grundsätzen her. Dies verlange das Volk. Und die Institute verlangen für die Ausbildung ordentlich Geld. Man denke nur mal was eine CFP Ausbildung kostet. Diese wäre aber zwingend erforderlich um am Markt bestehen zu können. Leider haben die wenigsten Macher von Ausbildungszentren überhaupt eine Ahnung vom Verkauf.

Mein Mandant ist bei mir, weil er mit meiner Dienstleistung voll zufrieden ist. Zufrieden kann er aber nur sein, wenn er auch die fachliche Qualifikation erfährt, die er benötigt. Es gibt das Berufsbild Bankkaufmann und Versicherungskaufmann bereits seit Jahren. Was liegt näher, wenn Versicherungen und Investmentfonds nur noch von Leuten mit dieser Ausbildung verkauft werden dürften. Eigentlich nichts oder ?

Das einzige was passieren kann wäre, dass die Banken und Versicherungen eine unzählige Zahl von Nebenberuflern verlieren würden und auch keine Tankstellen mehr Kfz-Versicherungen verkaufen dürften. Auch viele Quereinsteiger würden die Segel streichen müssen und nicht zuletzt, wären die privaten Ausbildungszentren ebenfalls ohne Aufgabe.

Nachdem all dies den Machern nicht recht sein kann  Zielerfüllungszwang ), werden auch zukünftig Hunz und Kunz alles angebotene unters Volk bringen. Schuld war ja nur der Vertreter und der haftet ja laut Gesetz für seine Aussagen. Prima !
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