4.9.2018 – Hätten seinerzeit Kanzler Schröder und seine Freunde Riester, Rürup und Maschmeyer darauf verzichtet, die gesetzliche Rente zugunsten privater Absicherung zu kürzen, wäre das vermutlich für alle abhängig Beschäftigten vorteilhafter gewesen. Aber dann hätte ja niemand daran mitverdient oder sich einen Namen für die deutsche Geschichte gemacht.
Bei der ganzen Diskussion um Riester-Rente geht es somit weniger darum, ob unter den seinerzeit geschaffenen Umständen (= Rentenkürzungen) „Riestern” Sinn macht (was es ohne Zweifel in einigen Fällen auf Grundlage der der gültigen Grundlagen tut), sondern es ist zu diskutieren, welche verheerende Sozialpolitik in Deutschland betrieben wurde und weiter betrieben wird.
Fragen wir also in Zukunft besser vorher, wem solche überflüssigen politischen Monstren dienen. Im Falle Riester-Rente hatte die Gier von Großvertrieben endlich Chancen entdeckt, auch dem kleinen Mann das Geld aus der Tasche zu ziehen, was ihm durch die Rentenkürzung vorher schon genommen wurde, und dabei die Verbraucherschützer in nie zuvor gekannter Vehemenz auf den Anti-Riester-Plan eingeschworen.
Ohne dass es abhängige beschäftigte Geringverdiener am Ende ihres Arbeitslebens vermögender gemacht hätte, wurde auch durch die Riester-Produkte-Verkäufe das Image unserer Branche nachhaltig geschädigt. Liebe Kolleginnen und Kollegen – ein gutes Bespiel dafür, dass wir uns rechtzeitig einmischen, wenn mal wieder Einschnitte drohen – siehe Nahles und bAV-Sozialpartner-Modell.
Gabriele Fenner
zum Artikel: „Riester-Zulagenstelle kostet jährlich über 100 Millionen Euro”.
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