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Studie folgt dem Trend der permanenten Like-Bewertung aller Lebenssituationen

20.1.2022 – Like statt Studie – es ist aus meiner Sicht mehr als fragwürdig, wenn die „Fortbildung“ unserer Gesellschaft durch Studien erfolgt, die mit der Kundenantwort auf eine pauschale Frage das Regulierungsverhalten von Versicherungs-Gesellschaften in hochkomplexen Versicherungssparten wie der Berufsunfähigkeit bewerten will. Wie werden wohl Studienteilnehmer, deren objektiv unberechtigter Leistungsantrag vom Versicherer abgelehnt wurde, die Studienfrage beantwortet haben?

Die Frage, ob die bewertete Leistungsentscheidung eines Versicherers objektiv richtig oder falsch war, spielt für das Ergebnis der Studie offensichtlich keine Rolle. Je mehr negative Antworten aufgrund „subjektiv gefühlter Schlechtregulierung“ in der Studie berücksichtigt wurden, umso weiter sinkt das ungewichtete Ergebnismittel. Gut,  dass es dadurch dann für die Versicherer, die zufällig weniger „subjektiv gefühlte Schlechtregulierungen“ in die Studie eingebracht haben, einfacher wird, sich als „ besonders fair“ zu verkaufen.

Wenn die über den VersicherungsJournal-Artikel zugänglichen Daten die tatsächliche Qualität der Gesamtstudie wiedergeben, wäre eine Like-Abfrage bei den Studienteilnehmern wohl fairer gewesen, hätte dann aber wahrscheinlich wirtschaftlich weniger Abnehmer unter den „Fairness-Siegern” gefunden. Auch wenn solche Studien vielleicht dem Trend der permanenten Like-Bewertung aller Lebenssituationen folgen, stellt sich die Frage, ob es ernsthaft Aufgabe der Presse ist, solche Studien unters Volk zu bringen.

Martin Seichter

martin.seichter@t-online.de

zum Artikel: „Diese BU-Versicherer regulieren besonders fair”.

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Berufsunfähigkeit · Fortbildung
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