14.3.2019 – Wenn so viele Menschen auf das Sparbuch vertrauen, muss es ja wohl einen triftigen Grund geben. Vermutlich der, dass wenn sie 1.000 Euro heute auf dem Sparbuch haben, in einem Jahr immer noch 1.000 Euro drauf sind. Der verkäuferische Hinweis auf die Inflationsrate und den damit verbundenen Schwund ändert nichts an dem Sicherheitsgedanken dieser Anlage.
Außerdem erinnern sich viele daran, das Angela Merkel für Spareinlagen ein Sicherheitsversprechen abgegeben hat und übertragen das auf ihr Sparbuch. So etwas gibt es vergleichsweise für keine andere Anlageform.
Schwund gibt es bei anderen Anlagen schließlich auch. Da die meisten keine wirkliche Ahnung von Aktien und Fonds haben, müssen sie sich deshalb dem Ratschlag des Bankbeamten oder Finanzanlagevermittlers unterwerfen – was leider oft auch zu deutlich höheren Verlusten führt. Das ist im kollektiven deutschen Gedächtnis eingebrannt, also vertraut man weiter der „sicheren” Anlage Sparbuch und nimmt billigend in Kauf, das es dabei zu einer vergleichsweise geringen Abschmelzung kommt.
Ich verurteile und kritisiere nicht die Menschen, die sparen und vorsorgen. Wichtig ist, dass sie überhaut etwas tun. Also ist und bleibt das Sparbuch eine berechtigte Anlageform, auch wenn die Verkäufer und Anbieter von Aktien und Fonds darüber weniger glücklich sind. Wen stört's ...
Frank Leonhard
zum Artikel: „Geldanlage 2019: Totgesagte leben länger”.
Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.