Nicht mit Nebeneffekten, sondern mit Risikomerkmalen beschäftigen

12.1.2021 – Die Titelzeile lässt hoffen, dass man etwas über Ursachen und Zusammenhänge erfährt. Leider folgen dann doch nur die üblichen Statistiken.

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Es drängt sich der Verdacht auf, dass wir uns mit Nebeneffekten statt mit Risikomerkmalen beschäftigen. Es sollte untersucht werden, ob nicht zum Beispiel Fahrzeughalter mit einem hohen Schadenfreiheitsrabatt (weil sie schon lange, wenig oder gut fahren), die also eine vergleichsweise niedrige Prämie zahlen, eher in der Lage sind, ihre Prämien jährlich zu zahlen, als zum Beispiel Fahranfänger mit hohen Prämiensätzen. Dazu kommt, dass Fahranfänger häufig auch Berufsanfänger sind und deshalb oft keine großen Vorauszahlungen finanzieren können.

Auch kleine, schwach motorisierte (und deshalb versicherungsgünstige) Kfz könnten eine jährliche Zahlung begünstigen. 200 Euro Prämie zahlt fast jeder jährlich, aber 1.200? Woran erkennt man leichtsinnige, aggressive oder unsichere Fahrer? Garagenbesitzer fahren nicht besser. Sie fahren aber vermutlich kein 1.000-Euro-Wrack mit 150 kW, bei dem sie eine Beule nicht einmal ärgert.

Durch Untersuchung solcher Zusammenhänge könnten zum Beispiel die Angemessenheit der SF-Staffeln und die Kalkulation verbessert werden. Die Annahme, man könne durch einen Wechsel seiner Zahlungsweise seine Unfallwahrscheinlichkeit verbessern, ist jedenfalls ganz bestimmt falsch.

Dietmar Neuleuf

d.neuleuf@gmx.de

zum Artikel: „Sind Jahresprämienzahler tatsächlich die besseren Autofahrer?”.

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