Mitgefühl für die Ergo-Beschäftigten sollte sich in Grenzen halten

10.10.2017 – Viele Mitarbeiter der Ergo sind in die neu gegründete Run-off-Einheit für die Altbestände der Klassik Leben gewechselt, weil sie sich sichere Arbeitsplätze versprochen haben. Dies auch vor dem Hintergrund, dass diese Einheit dann selbst als Anbieter für Run-off-Dienstleistungen für andere in einem wachsenden Run-off-Markt auftreten sollte (Third Party Administration – TPA).

Die Mitarbeiter hätten also vom Verkauf anderer Lebensversicherungs-Bestände in den Run-off profitiert und ihre Arbeitsplätze auf Kosten des Stellenabbaus bei diesen anderen Lebensversicherern gesichert. Dies hätte sie doch stutzig machen können! Nun gegen „Kapitalinteressen gieriger Finanzjongleure” und „Verramschung jahrzehntelanger Finanzbeziehungen zu den Kunden” zu protestieren zeigt, wie unsolidarisch hier eigentlich Arbeitnehmer denken.

Vom Verlust der Arbeitsplätze bei anderen in den Run-off geschickten Lebensversicherern hätte man gerne profitiert – wenn es aber an die eigenen geht, werden die gleichen Ideen bekämpft, und aus Freunden Feinde. Wenn es Arbeitnehmern nur noch um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf Kosten anderer Arbeitnehmer geht, haben sie ihre Unschuld verloren.

Dann sollte sich das Mitgefühl und die Solidarität mit ihnen in Grenzen halten. Arbeitnehmer anderer Lebenversicherer sollten sich vor Augen halten, dass es potentiell genau diese Protestierer sind, die darauf warten und hoffen, die bisher noch von ihnen verwalteten Lebensversicherungs-Bestände im Run-off abzuwickeln.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Ergo-Mitarbeiter machen mobil gegen Verkauf der Leben-Töchter”.

Leserbriefe zum Leserbrief:

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Mitarbeiter · Private Krankenversicherung · Runoff · Verkauf
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