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Man sollte es den Versicherern nicht so einfach machen

19.5.2022 – In Australien besuchte – wie ich einst in einem Reisebericht las – ein Aborigine seinen Bruder in dessen Hütte. Und gleich nachdem er die Hütte verlies, kaum vierzig Schritte entfernt, fragte ihn ein Europäer: „Wie geht es deinem Bruder?” Worauf die Antwort war: „Woher soll ich das wissen?”

Genau diese Antwort gebe ich seitdem, wenn ich gefragt werde, wie es mir oder sonst jemandem geht. Und genau das wäre die richtige Antwort auf viele der sogenannten Gesundheitsfragen.

Die Aussage, eine durchgemachte Corona-Infektion werde so behandelt wie jede andere Erkrankung, ist von ähnlichem Wert. Erkrankungen werden von Versicherern unterschiedlich behandelt, je nach Erfahrungen über Verlauf und Folgen, und genau so ist es auch mit der Corona-Infektion. Sie wird behandelt wie jede andere Erkrankung, die neu ist und über deren mittel- und langfristige Folgen oder Spätschäden man keine wirkliche Erfahrung hat.

Indes die Beantwortung einer Gesundheitsfrage ist an sich kein schwerwiegendes Problem, wenn man einfach nur genau ist und das sagt, was man weiß – nämlich, dass man von Folgen nichts weiß. Auch kein Arzt kann nach noch so intensiver Untersuchung sicher bestätigen, dass keine Folgen bestehen.

Man sollte es den Versicherern nicht so einfach machen, eine Frage nur mit ja/nein zu beantworten. Es hat sich indes in der europäischen Kultur so eingebürgert, weil es akzeptiert wird. In vielen anderen Kulturen ist man sich indes noch bewusst, dass dies so gar nicht gehen kann.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Leserbrief: „Kunden werden mit spezifischen Fragestellungen wissentlich in Gefahr gebracht”.

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Coronavirus · Private Krankenversicherung
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