27.1.2021 – Vielleicht fahren ja viele der 80-jährige Halter mit noch hohem Schadenfreiheitsrabatt das versicherte Kfz gar nicht mehr, sondern überlassen es ihren Enkeln als Führerschein-Anfänger? Deren vermehrte schweren Unfälle werden dann von der Gesamtheit der übrigen alten Kfz-Halter über entsprechend hohe Prämien getragen.
Ob die Statistiken wohl aussagefähig genug sind, die Schadenquoten der alten Fahrzeughalter getrennt zu beurteilen, die die Nutzung des Kfz durch Jüngere vertraglich ausschließen?
Statistiken zur Tarifierung haben nicht zwangsläufig das Ziel, irgendeine vertieft moralische Art von Gerechtigkeit herbeizuführen. Es werden vielmehr nach teils praktischen Erwägungen genügend große beobachtbare Kollektive von „gleichartigen” Risiken nach möglichst leicht feststellbaren Kriterien gebildet. Und innerhalb dieser werden dann die Schäden der Idee nach ausgeglichen.
Innerhalb des Kollektivs dann nur noch gut feststellbare Unterschiede zu machen, erreicht natürlich noch nicht das, was man vielleicht unter „Gerechtigkeit” verstehen könnte, sondern nur das, was man versicherungstechnisch „Risikogerechtigkeit” nennt. „Pay as you drive” könnte indes hier zielführend sein – zumal wenn das Alter dafür gar nicht bewertet würde.
Peter Schramm
zum Leserbrief: „Ungerechter gehts nicht”.
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