Höchste Zeit, dass in der Regulierung ein Umdenken einsetzt

28.8.2017 – Es kommt noch ein weiterer Grund für das Negativimage dazu, der wesentlich perfider als die von anderen Lesern bereits genannten Gründe ist: Gesetzgeber, Rechtsprechung und Aufsicht gehen von einem Vermittler aus, vor dem der Verbraucher geschützt werden soll.

Der Grund liegt in Interessenkonflikten, denen ein Vermittler bei seiner Arbeit ausgesetzt ist; er ist an möglichst hoher Provision und der Kunde an möglichst niedrigen Beiträgen interessiert, was sich – bei gleicher Leistung – gegenseitig ausschließt. Eine Situation, die übrigens bei jeder wirtschaftlichen Handlung vorliegt – immer will der Anbieter möglichst viel Geld vom Nachfrager erhalten.

Auch bei Honorarberatern, Ärzten, Anwälten und selbst bei Politikern liegen selbstverständlich solche Interessenkonflikte vor. Interessenkonflikte sind also immer vorhanden und normal; warum wird ausgerechnet Versicherungs-Vermittlern unterstellt, dass sie diese Interessenkonflikte grundsätzlich zum Nachteil des Verbrauchers ausnutzen? Und warum Autohändler, Möbelverkäufer, Ärzte, Anwälte et cetera keiner so scharfen Regulierung unterworfen werden – unter denen es selbstverständlich auch schwarze Schafe gibt.

Das schlechte Image den Sensationsmedien oder Verbraucherschützern anzulasten, ist nur die halbe Wahrheit: Diese nehmen lediglich die Vorstellungen der Regulierung zum legitimen Vorwand, um ihre eigenen Stories zu vermarkten. Höchste Zeit, dass in der Regulierung ein Umdenken einsetzt.

Hans Jürgen Ott

hans@hans-ott.de

zum Artikel: „Miserables Vermittler-Image schlägt hohe Wellen”.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Provision · Regulierung
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