5.6.2020 – Ich kenne keine andere Branche, in der es so viele systematisch niedergeschlagene und frustrierte Unternehmer gibt wie im Versicherungsvertrieb. Keiner spricht von den seit dem Jahr 2005 bis heute gelöschten 320.000 Vermittlern, aber seitens der Produktlieferanten ist genau jetzt die Zeit, die besten Produkte aller Zeiten zu vertreiben.
Da werden dann auch schnell mal über fragwürdige Vertriebe PKV-Zusatzanträge durch reine Telefonberatung ohne Kundenunterschrift vermarktet und vieles mehr. Corona wirkt wie ein Brandbeschleuniger mit nachträglicher Zündung, denn die Kundenstorni stehen großteils in Folge der zu erwartenden wirtschaftlichen Einschnitte noch aus.
Gut beraten sind Unternehmen, welche einen Plan B besitzen und sich gegebenenfalls frühzeitig ein zweites Standbein aufgebaut haben. Zusätzlich ist es in solchen Zeiten wichtig, seine inneren Werte zu befragen um sich gegebenenfalls neu so zu orientieren, so dass eine etwaige neue Tätigkeit Freude und tiefe Zufriedenheit verspüren lässt.
Den Kopf in den Sand hängen lassen, still zu stehen und alles Erniedrigende über sich einfach so ergehen zu lassen, stellt in aller Regel die schlechteste aller Lösungen dar. Auch sollte man sich als Mensch fragen, ob es sinnerfüllend ist, Produkte zu vertreiben, bei denen man Bedenken hat, dass diese den Kunden wirklich die passende Lösung bieten.
Der Weg in die Zukunft wird für viele ein Schritt zurück sein, wo man sich gegebenenfalls auf seine Werte konzentriert und gelenkte Fremdsteuerung vermeiden wird.
Hans-Jürgen Kaschak
zum Artikel: „Massiver Einbruch der Vertriebsstimmung”.
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