11.11.2020 – Wer als Versicherungsmakler oder -maklerin heute noch zum Abschluss einer privaten Krankenvollversicherung rät, handelt meines Erachtens aus Unkenntnis oder aus Provisionsgier. Was von beiden Versäumnissen schlimmer ist, mögen meine Kollegen und Kolleginnen selbst beurteilen.
Alle Bemühungen um angemessene Altersrückstellungen für Privatversicherte sind gescheitert, weil nur halbherzig und überwiegend zum Wohle der Versicherungs-Unternehmen angefasst. Verkauft wurde bei Gutverdienenden und Selbstständigen mit dem Argument der Beitragseinsparung.
Dass sich dies angesichts des demografischen Wandels rächen musste, hätten Versicherungs-Mathematiker, Soziologen und Gesundheitsexperten spätestes in den 80-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts erkennen müssen. Den Versicherungsvorständen ging es jedoch vor allem um Neugeschäft.
Und was hat der Vertrieb mit dem späteren Rentner zu tun, der angesichts ins Unendliche steigender Beiträge dann eben in den Nothilfetarif unter dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung sinkt. Selbst schuld, wenn er die notwendigen Millionen nicht angespart hat.
Solange aber der Gesetzgeber keine Bürgerversicherung einführt und Beamten und Beamtinnen weiter in die private Restkosten-Krankenversicherung zwingt, wird sich das kaum ändern. Es ist sicher zu einfach, die gesellschaftspolitische Verantwortung in die Hand einzelner Versicherungsvermittler zu legen.
Gabriele Fenner
zum Artikel: „Finanztest: Gute Versicherungsmakler sind rar gesät”.
Michael Schmid - Das ist auch auf andere Sparten übertragbar. mehr ...
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