Gespannt auf neue Vorschläge bei der Altersvorsorge

7.1.2003 – Trotz Abmahnungsversuchen der Gesetzgebung und trotz finanzieller Werbeunterstützung durch den Gesetzgeber für die Verbraucherschutzzentralen scheinen AvmG-Verträge nicht anzukommen. Wen wundert’s... Lediglich für einen Bruchteil der Bevölkerung lohnt sich solch ein Vertrag mit all seinen Einschnitten.

Der Vertrieb nimmt das Thema aus Kostengründen nicht auf. Die Zeiten einer fast kostenlosen Beratungsdienstleistung, die zudem noch auf mehrere Jahre honoriert wird, sind endgültig vorbei, da jeder Betrieb mittlerweile wirtschaftlich denken muss.

Auch bei den betrieblichen Versorgungsmöglichkeiten sehen wir teilweise nicht den erwünschten Erfolg im Durchsetzen der Möglichkeiten. Die möglichen Durchführungswege sind durchaus positiv zu bewerten, doch gerade Kleinbetriebe scheuen oft davor zurück.

Wenn man jedoch dem Unternehmer alle Vorteile aufzeigt, wird die Hürde oft überwunden. Insbesondere die arbeitgeberfinanzierte Variante zeigt bei richtigen Rahmenbedingungen deutliche Vorteile auch für den Arbeitgeber auf.

Dennoch würden wir uns aus Wettbewerbsgründen eine stärkere Förderung der privaten Vorsorge aus dem Nettoeinkommen wünschen, da hier die Auswahl für den Kunden erheblich größer ist und er zudem den Vorteil der steuerfreien Einmalauszahlung hat.

Allerdings stellen wir widerrum fest, dass hier die Bundesregierung kein Interesse zeigt. Dies liegt wohl daran, dass eines der Hauptgründe die Möglichkeit der Steuereinnahmen bei einer Bruttovariante der Altersversorgung ist.

Hier sieht der Staat offensichtlich einen neuen Geldtopf für die Zukunft, den er bei Bedarf kräftig abschöpfen kann. Gleichwohl ermöglicht man den Gewerkschaften im Bereich der Rahmenverträge neue Einnahmequellen und neue Profilierungsmöglichkeiten.

Der klassische Vertrieb wird hierbei einfach umgangen. Das Thema Beratungsqualität und Haftung wird gar nicht erst aufgenommen. In jedem Fall sind wir auf die Ergebnisse der eingesetzten Kommission zum Thema Rente sehr gespannt.

Sicher werden die Verbände und Verbünde sowie sonstige Organisationen, welche mit diesem Thema Geld verdienen können ausreichend bedient werden. Für die Bürger wird es ohnehin Einschnitte geben und ob die Lösungsvorschläge dann das Optimum für Menschen in diesem Land sind, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.

Die Riesterrente sehen wir mittelfristig vom Markt wieder verbannt und sind auf die neuen Vorschläge gespannt.

H.- J. Kaschak

veka.kaschak@t-online.de