Es wird wieder Illusion vermittelt

30.9.2003 – Nun hat man die alten Rezepte der 90er wieder ausgegraben, die schon damals als reine Garantiefonds echte Renditekiller waren und packt sie noch in ein Langzeitprodukt wie die Fondspolice.

Dem in den letzten Jahren verunsicherten Anleger wird nun wieder die Illusion vermittelt, er könne voll an den Chancen der Märkte partizipieren, ohne die entsprechenden Risiken einzugehen.

Wehe dem, der den regelmäßig zyklisch handelnden Marketingprofis der Anbieter immer wieder Glauben schenkt. Gerade haben sie mit den  Mainstreamprodukten der Jahrtausendwende Hunderte von Milliarden Anlegergelder verbrannt, indem sie die Massen bis zur letzten Minute in erkennbar überhitzte Märkte lotsten. Jetzt  scheuen sie sich nicht, kapitale Fehler zu wiederholen, wenn es denn der Belebung des ersehnten Absatzes dient.   

In den falschen Händen (Berater) reduzieren solche Produkte bei langfristig orientierten, aktienorientierten Anlegern die Renditechancen erheblich.

Hier ist vielmehr die Qualifikation des Vertriebs und der honorigen Beraterschaft gefragt, um mit Hilfe eines  professionellen Profilings des  Anlegers dessen individuellen Mix aus dem mehr als ausreichenden Marktangebot zu erstellen.

Mit diesen Garantie-Anlagen, die auf der Grundlage der jüngeren Vergangenheit relativ leicht beim Kunden „argumentiert" werden können, erwirbt der Anleger weder „Fisch noch Fleisch". Er wird, wie die Erfahrungen aus den 90ern zeigen –  wenn überhaupt – zu spät erkennen, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat.  

Für den Faktor „Sicherheit" gibt es im Kapital- und Fondspolicenmarkt bereits hervorragende klassische Lösungen, die den Bedarf hervorragend decken.

Eine langfristige Investition in den Aktienmarkt mit „angezogener Handbremse" per Fondspolice muss notgedrungen zu Enttäuschungen auf Anlegerseite führen, bzw. zu unnötigen Abstrichen an seinem späteren Versorgungskapital.

Peter J. O. Bartz

peter.bartz@bvm-versicherungsmakler.de

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