27.3.2018 – Aus Sicht des Versicherten erschließt sich nicht, welchen Vorteil stetigere Anpassungen haben sollen. Warum sollte jemand, der vier Jahre lang 500 Euro zahlt und dann auf 700 Euro erhöht wird, es vorziehen, schon mal im zweiten Jahr 550 Euro, dann 600, im dritten 650 und im vierten 700 Euro zu zahlen?
Es wird nur angeführt, dass es einen Zinsgewinn auf die frühzeitigeren Beitragserhöhungen gibt: Der dürfte sich in der Niedrigzinsphase indes auch in engen Grenzen halten.
Egal, wie die Beitragsentwicklungen verstetigt werden, wird am Ende im Alter dann doch mehr oder weniger der gleiche Beitrag zu zahlen sein. Hier bewirken die Vorschläge nahezu nichts – es geht vielmehr wohl im Wesentlichen um Optik, damit die extremen Einzelfälle bei Beitragserhöhungen aus der Presse verschwinden.
Womöglich ist es aber pure Lobbyarbeit, damit dem Gesetzgeber der Ball zugespielt wird, vermeintliche (Neben-) Probleme der Branche zu lösen, die selbst guten Willen zeigt. Dabei gibt es diese Probleme für die Versicherer eigentlich gar nicht. Sie handeln gesetzeskonform – die Beitragsentwicklung im Alter ist schlicht unvermeidliche Wirkung der gesetzlichen Vorgaben und der regulatorisch vorgegebenen versicherungs-mathematischen Kalkulation.
Dies kann man offensiv vertreten – die Versicherten müssen sich darauf einrichten. Wenn Versicherte meinen, die Vorteile günstiger Beiträge in jungen Jahren mitnehmen zu können, ohne für das Alter vorzusorgen, bekommen sie und nicht die Versicherer ein Problem.
Peter Schramm
zum Artikel: „Aktuare: PKV-Beiträge steigen immer öfter übermäßig stark”.
Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.