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Es fehlt oft am stabilen Erwerbsfundament

22.10.2019 – Sehr interessanter Beitrag, wenngleich erschreckend, welchen Rang Deutschland einnimmt. Der Appell an die Unternehmen, die betriebliche Altersversorgung (bAV) als Benefit weiter auszubauen und die Teilnahmequoten an der bAV zu erhöhen, ist ja richtig. Nur, da steht ein ganz gewaltiges Problem im Wege: Die weiter zunehmenden prekären Beschäftigungs-Verhältnisse in Form von Befristungen und Leiharbeit, die mittlerweile in allen Branchen Einzug halten.

Zwar hört man immer, dass wir Vollbeschäftigung haben. Da wird leider sehr viel warme Farbe auf die Realität gestrichen. Die Realität ist, dass zwischen ein Viertel und ein Drittel aller Beschäftigungs-Verhältnisse aus Befristungen und Leiharbeit bestehen. Die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer wird da eher weniger an einer bAV interessiert sein, wenn sie nicht wissen, ob sie morgen oder übermorgen auf der Straße stehen.

Hier ist die Politik gefordert: Prekäre Beschäftigungs-Verhältnisse lassen keine vernünftige Lebensplanung zu – weder im Erwerbsleben, noch für das Leben im Alter. Und für Letzteres wird auch kaum jemand vorsorgen, wenn er kein stabiles Erwerbsfundament hat.

Leiharbeit und Befristungen hat es zwar schon immer gegeben, allerdings nur in Branchen, in denen die Nachfrage nach Arbeitskräften extrem volatil war. Heute findet man diese Beschäftigungsformen in allen Branchen. Hier wird typisches Unternehmerrisiko auf abhängige Arbeitnehmer verlagert. Damit muss auch im Interesse der Vorbeugung von Altersarmut Schluss sein.

Nicola Kerler

kerlerversmakler@t-online.de

zum Artikel: „Deutsches Altersvorsorgesystem schneidet nur mittelmäßig ab”.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Altersarmut · Altersversorgung · Betriebliche Altersversorgung
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