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Die Entsolidarisierung von Risikokollektiven ist unrealistisch

13.4.2022 – Die Idee ist nett – aber unrealistisch. Die Entsolidarisierung von Risikokollektiven ist doch heute der übliche Weg, zu versuchen, die Marge zu verbessern.

Bestes Beispiel sind Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung. Die Schaden-Kosten-Quoten sind zwar alle im Minus – „aber, hey, da spielt die Zukunft”, weil das ja individuell günstiger sein kann als der Tarif des Wettbewerbers.

Dass Versicherung nach dem Gesetz der großen Zahl und dem Ausgleich in der Zeit als Grundlage funktioniert, ist dem jeweiligen Versicherungsmanager doch Wurst, solange sein Buch gut aussieht. Bis die Konsequenzen nach einer Zeit sichtbar werden, ist schon ein anderer dafür verantwortlich.

Ich bin jetzt seit geschätzt 20 Jahre in der Branche und kann mich noch an eine Maklertagung eines großen Lebensversicherer aus Stuttgart erinnern, den ich schon damals auf das Thema Entsolidarisierung durch Berufsgruppenspreizung in der Berufsunfähigkeits-Versicherung angesprochen habe. Er hat ganz deutlich gesagt: Warum soll er den Zimmermann zu einer ordentlichen Prämie versichern und dann den Schaden regulieren, wenn er den Akademiker mit einer günstigen Prämie anlocken kann und dann sehr wahrscheinlich gar kein Schaden regulieren muss.

Von Kundenseite aus sieht das doch auch nicht besser aus. Warum sollte sich der Kunde für ein für ihn teureres Kollektiv/Angebot entscheiden, wenn er die gleiche Leistung nebenan für weniger bekommt? Vater Staat hatte das Thema ja und hat es wegen Kosten aussortiert.

Daniel Wolf

daniel_wolf@wolf-finanzplan.de

zum Artikel: „Ein offener Brief an die Produktentwickler der Berufsunfähigkeits-Versicherung”.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsunfähigkeit · Kfz-Versicherung · Telematik
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