Der Staat greift immer weiter in die Privatautonomie ein

3.4.2019 – Man fragt sich so langsam, ob man hier noch in der realen Welt oder in der Realsatire gelandet ist. Bafin und Finanzministerium erklären nun seit Jahren, die Provisionen müssten sinken. Objektiv nachvollziehbare Gründe gibt es bis heute nicht. Der Hinweis auf den Niedrigzins verfängt nicht. Die Leistung, die bei der Vermittlung erbracht wird, fällt durch den Niedrigzins eher höher aus.

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Die Förderung der Honorarberatung liefert auch keinen Ansatz, weil auf diesem Wege die kostenlose Beratung durch Handelsvertreter und Makler auf der Strecke bleibt. Im Schnitt 2,2 Beratungen ohne Abschluss. Das ist volkswirtschaftlich eine beachtliche Leistung. Wer soll diese Beratungen zukünftig übernehmen? Die Verbraucherzentralen sind dafür nur bedingt geeignet.

Fragt man die Bafin, Herrn Dr. Grund, wie er sich denn zukünftig die Gestaltung der Einkommen vorstellt, wie die Ausgaben eines Vermittlerbetriebes finanziert werden sollen? Kommt nur betretenes Schweigen. Wenn dann der Vertreter des GDV und des BVK auch keine Antwort wissen, versteht man so langsam, warum es diese Diskussion überhaupt gibt.

Der Staat versucht etwas zu regeln, was er nicht regeln kann und auch nicht regeln darf. Er greift immer weiter in die Privatautonomie ein. Die Ergebnisse der Diskussion können wir bereits beobachten. So nimmt die Zahl der Vermittler, die Lebensversicherungen vermitteln, ab. Dafür steigt die Zahl der Vermittler in anderen Sparten. Auch ein Weg, zusätzliche Altersvorsorge zu verhindern.

Rainer Stieber

rainer.stieber@mindtrace.de

zum Artikel: „Der Provisionsdeckel erregt die Gemüter”.

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