13.4.2022 – Da widerspricht der Autor aber seinem eigenen Berufsbild. Die Aufgabe eines Versicherungsmaklers ist es, für seinen Kunden den passenden Versicherungsschutz aus den Angeboten des Versicherungsmarktes herauszufiltern. Insoweit ist es unsinnig zu behaupten, dass die Versicherungsmakler Mitschuld daran tragen, dass eine Berufsunfähigkeits-Versicherung nur noch für Akademiker erschwinglich ist.
Es ist doch vielmehr der Hintergrund, dass die Versicherer sich die Rosinen herauspicken und am liebsten keine körperlichen Berufe mehr versichern möchten. Das wird durch extrem hohe Prämien erreicht. Dann wird auf günstigere Alternativen ausgewichen. Ein Zimmermann, ein Steinmetz oder eine Krankenpflegerin sind doch nur noch als Schüler in Hinsicht auf die Beiträge versicherbar.
Zu fordern, dass die Produkte unvergleichbar werden, indem sich der einzelne Kunde nach dem Baukastenprinzip versichern kann, hat doch nichts mehr mit „versichern” zu tun. Je individueller ein Versicherungsprodukt ist, desto weniger hat es mit einer „Solidargemeinschaft” zu tun, dem eigentlichen Sinn einer Versicherung.
Individuelle Lösungen gibt es ja: Habe ich genügend Kapital/ Immobilienvermögen, benötige ich keine Absicherung. Möchte ich nur im Extremfall abgesichert sein, wähle ich eine ergänzende Erwerbsunfähigkeits-Absicherung oder Grundfähigkeits-Absicherung. Die Laufzeit kann ich ja auch bestimmen: Ist das Wohnhaus im Alter von 55 Jahren abbezahlt, kann ich die Berufsunfähigkeits-Absicherung reduzieren et cetera.
Axel Götz
zum Artikel: „Ein offener Brief an die Produktentwickler der Berufsunfähigkeits-Versicherung”.
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