Beipackzettel sind absolute Compliance-Killer

24.7.2020 – Für Autofahrer ist also das Nicht-Lesen des Beipackzettels von einzunehmenden Medikamenten unentschuldbar und kann zum Regress des Kfz-Haftpflichtversicheres führen! Tatsächlich werden die wenigsten Beipackzettel gelesen.

In Tests wurde festgestellt, dass Patienten, die ausdrücklich den Beipackzettel eines Schmerzmittels lesen mussten, danach zu 75 Prozent sich dazu entschieden, das Medikament nicht einzunehmen. Beipackzettel sind absolute Compliance-Killer. Ein Grund übrigens, weshalb viele Medikamente schlicht ungenutzt auf dem Müll landen.

Nicht jeder ist so abgehärtet, dass ihn auch der Hinweis darauf, dass die Verwendung tödlich ist oder die Aufschrift „jetzt mit mehr als 72 krebserzeugenden Inhaltsstoffen” nicht von der täglich mehrfachen Verwendung abhält – wie der Raucher. Dabei ist nicht selten gerade erst durch die – rechtzeitige, regelmäßige und korrekt dosierte – Einnahme von Medikamenten die Fahrtüchtigkeit herzustellen, nicht nur etwa bei Diabetikern, sondern auch bei zur Fahrtüchtigkeit erforderlicher Schmerzlinderung.

Manche Pharmafirmen testen vorher die Wirkung des Wortlauts ihrer Beipackzettel. Das geht etwa so, wie in einem Entwurf eines Standortberichts für ein Kernkraftwerk stand, es könne durch den Dampfschwaden des Kühltums zu plötzlichem Bodennebel auf der sieben Kilometer nordöstlich befindlichen Autobahn kommen. Ich schrieb dann „Es kann bei extrem ungünstiger Witterung im Bereich 5-10 km NO-Sektor zu kurzfristiger Bodenberührung des Dampfschwadens kommen.”

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Wann Medikamenteneinnahme den Versicherungsschutz kostet”.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Private Krankenversicherung
WERBUNG
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

WERBUNG
weitere Leserbriefe