Bei der Darstellung sollte es fair zugehen

1.4.2022 – Gegen eine kritische Meinungsäußerung wird nichts einzuwenden sein, aber bei der Darstellung sollte es fair zugehen. Solche Fairheit vermisse ich, wenn die dargestellte Ergo Kidspolice Balance als „teure und unflexible Hülle eines Versicherungsprodukts” bezeichnet wird. Denn gerade die Balance-Variante ist als Rentenversicherung mit die flexibelste ihrer Art, ermöglicht variabel die Anlage im klassischen Sicherungsvermögen oder in Fondsbeteiligung.

Dem Beispiel mit 9,53 Euro monatlich garantierter Altersrente liegt meines Erachtens ein Verhältnis von nur 30 Prozent im Sicherungsvermögen und 70 Prozent in Fondsbeteiligung (vermutlich M&G-Mischfonds) zugrunde. Das wird nicht offenbart, obwohl bedeutsam ist, dass für die Anlage in Fonds kein Betrag an garantierter Rente deklariert ist. Denn der Versicherungsnehmer trägt dort das Anlagerisiko, im Gegenzug bieten sich dafür Chancen, die in der Laudatio sowie keine Rolle spielen.

Würde – wenn schon auf die garantierte Rente fokussiert wird – die Anlage zu 100 Prozent im Sicherungsvermögen erfolgen, käme es anstatt 9,53 Euro auf bereits 31,75 Euro monatlicher Rente garantierter Leistung. Balance würde auch kein beratener Kunde wählen, dem es gerade und nur auf garantierte Leistungen ankommt.

Bei Verzicht auf die Flexibilität einer Fondsbeteiligung (ETF gibt es auch) wäre die Ergo Kidspolice Index klar die treffendere Wahl. Sie bietet bei rein klassischer Anlage im Sicherungsvermögen 38,65 Euro monatlich garantiert.

Michael Peter

michael.peter@gmx.net

zum Artikel: „Ergo erhält „Preis“ für das schlechteste Versicherungsprodukt”.