26.11.2018 – Kunden wünschen sich eine kompetente und unabhängige Beratung sowie preiswerte Produkte. Anbieter wünschen sich einen hohen Absatz und gute Zahlen für die Aktionäre. Berater wünschen sich einen zufriedenen Kunden und ein Auskommen, welches den Aufwand der Beratung lohnt.
Es ist durchaus richtig, dass sich der Markt dank Digitalisierung wandelt. Die Anbieter versuchen diesem Weg zu folgen, machen dies jedoch großteils unabhängig von einer Betrachtung der Beratungsqualität. Man setzt auf kostengünstigen Produktabsatz und man hat vor allem erkannt, dass dies in vielen Fällen auch ohne Berater funktioniert.
Die Berater müssen sich hier zwangsweise anpassen und grundlegend Ihr Geschäftsmodell überdenken, denn zunehmend wird aus einem persönlich bekannten Kunden mit entsprechender Kundenbeziehung ein reiner Datensatz ohne näheren Bezug. Eine allumfassende persönliche Beratung ist im Privatgeschäft nicht mehr skalierbar und auch aus Ertagssicht für einen Berater meist unwirtschaftlich.
Auch gibt es vermehrt Anbieter, welche nur Teile ihrer Palette über Berater vertreiben wollen, um hierüber eine möglichst billige und risikolose Beratungsdienstleistung einzukaufen. Als Berater muss man sich der neuen Gegebenheit stellen und fragen, wie die eigene Zukunft aussieht. Ob ich nun als Einzelunternehmer mit entsprechenden Freiheiten überleben kann oder mich einer Herde von Strukturvertrieben unterwerfe beziehungsweise als „geführter” Ausschließlichkeits-Agent tätig bin, muss jeder für sich entscheiden.
Hans-Jürgen Kaschak
zum Artikel: „Hohe Provisionen sorgen nicht automatisch für gute Beratung”.
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