Verlieren wäre ein statistisches Wunder

26.2.2015 – Mehrere Punkte lassen mich stutzig machen. Warum „Mir wurde mein Bedarf erläutert” positiv gewertet wird, erschließt sich mir nicht. Das ist doch die Pflicht eines jeden Vermittlers und liegt in der Natur seiner Aufgabe. Dieser Pluspunkt ist geschenkt. Das wäre so, als würde man einen Pluspunkt vergeben, wenn acht Uhr im Vormittag liegt.

Warum der Punkt „Ich habe mich über andere Quellen informiert” ebenso zum Pluskonto zählen, ist weiterhin seltsam. Die Hürde für diesen Pluspunkt ist sehr gering (Zeitungsbericht lesen, Radio hören, Fernseh gucken, Internet schauen, Freunde fragen und so weiter). Der Befragte wird hier ebenso sicher bejahen, wie bei der ersten Aussage. Für mich daher ein weiterer geschenkter Pluspunkt.

Zu den Minuspunkten „Die Notwendigkeit wurde nicht begründet” sowie „Ich habe dem Berater komplett vertraut” – dies sind Dinge, die von Natur aus nicht gegeben sind. „Die Notwendigkeit wurde nicht begründet” schließt sich mit dem obligatorischen „Mir wurde mein Bedarf erläutert” aus. Und – wer vertraut seinem Vermittler heute schon blind? Nebenbei bemerkt – der Begriff „Berater” ist in dieser Studie aus meiner Sicht sowieso fehl am Platz.

Unter dem Strich also – zwei geschenkte Pluspunkte und zwei von Natur aus nicht vergebene Minuspunkte. Da zu „verlieren”, grenzt an ein statistisches Wunder. Zu der Studie lässt sich nur eins sagen: Ziel des Auftraggebers erreicht. Das wiederum ist kein Wunder! So sehr ich Prof. Dr. Matthias Beenken schätze – seine Schlussfolgerung teile ich nicht.

Carsten Ruhkamp

info@carsten-ruhkamp.info

zum Artikel: „Die Mär vom Kunden, der sich Versicherungen aufschwatzen lässt”.

WERBUNG
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

WERBUNG
weitere Leserbriefe
26.2.2015 – Olaf Hempel zum Artikel „Die Mär vom Kunden, der sich Versicherungen aufschwatzen lässt” mehr ...