Solidarität gibt es in der Büroetage nicht

10.10.2017 – Ich stimme Herrn Schramm zu. Ein Punkt jedoch darf nicht unwidersprochen bleiben: Solidarität der Arbeitnehmer gab es früher im Pott unter Tage, aber doch nicht auf der Büroetage. Wie sagte Stromberg so treffend: Büro ist Krieg.

Nein, mir kam nicht als erstes die fehlende Solidarität in den Sinn, sondern die vielen Kunden des Strukturvertriebes HMI [Anmerkung der Redaktion: heute Ergo Pro], die wohl nicht unerheblich für den Wohlstand des HM-Konzerns [heute Ergo] und seiner Mitarbeiter gesorgt haben dürften. Und der Wohlstand kam auch bei den einfachen Mitarbeitern an; Bezahlung und Sonderleistungen waren vorzüglich.

Jetzt geht es aber an den eigenen Kragen. Die Mitarbeiter sehen mit Recht besorgt in ihre Zukunft und das schweißt natürlich zusammen. Die Gewerkschaften mit neuer Daseinsberechtigung vorneweg mit Parolen, die wieder nach Bergbau und Kumpels klingen.

Von wegen Solidarität und Gerechtigkeit: Ich erinnere an das Gezerre um den Deutschen Ring in Hamburg. 2008 trugen die Sachbearbeiter den Chef Wolfgang Fauter auf ihren Schultern über die Reeperbahn, umgeben von einem Meer roter Fahnen. Ausgerechnet Fauter, der vorher bei der Volksfürsorge das illegale Optima-Modell mitbetrieben hat, wofür er von der Bafin abgestraft wurde. Anschließend hat er dann die Volksfürsorge saniert, also Mitarbeiter entlassen.

Die Menschen fangen erst an nachzudenken, wenn es ans eigene Geld und um die eigene Existenz geht. Kann man heutzutage nicht nur in unserer Branche beobachten.

Gisbert Sachs

gisbertsachs@gmx.de

zum Leserbrief: „Mitgefühl für die Ergo-Beschäftigten sollte sich in Grenzen halten”.

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Mitarbeiter · Versicherungsaufsicht
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