Seitens der Anbieter spielt Beratung keine Rolle

20.5.2016 – Ich sehe die Entwicklung im Vertrieb als Fluch und Segen zugleich. Anbieter forcieren zunehmend ihren Absatz außerhalb einer Beratungsdienstleistung und erstellen gleichzeitig immer undurchsichtigere Produkte. Der Gesetzgeber schaut tatenlos zu und ist zunehmend Handlanger der Anbieter.

Seitens der Anbieter spielt das Thema Beratung keine Rolle, denn es gilt, den vorhandenen Markt abzugrasen. Wer hierbei hilft, ist unerheblich. Die Maxime heißt hohe Produktivität in Verbindung mit einem großen Marktanteil. Die Auswirkungen für die Berater sehen wir mit laufend sinkenden Ertragszahlen sowie einer ebenfalls stetig fallenden Anzahl von Beratern am Markt.

Die digitale Welt inklusive Apps können für Berater eine sinnige Lösung zur Kontaktpflege mit dem Kunden sein. Problematisch für den Berater wird es, wenn der Kunde diese Lösung extern nutzt und der Vermittler über Nacht seine Kundenverbindung verliert. Schwierig wird es in Zukunft auch für die Anbieter, wenn der Kunde über sein im Auto eingebaute Kommunikationsgerät in Zukunft vom Autohersteller eigene Angebote zur Kfz-Versicherung und sonstigen Finanzangeboten erhält.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis neben Toyota noch andere Hersteller eigene Versicherungs-Gesellschaften gründen. Die Folge derartiger Entwicklungen, ohne Beratung Vertrieb zu vollziehen, wird zwangsläufig auch eine Unterversorgung der Bevölkerung werden. Ich finde es vom Gesetzgeber fatal, dass er diese Entwicklung unterstützt und den Berufsstand des Beraters nicht schützt!

Hans-Jürgen Kaschak

info@perspektive4you.de

zum Artikel: „Welche Policen Verbraucher über eine App abschließen würden”.

Schlagwörter zu diesem Artikel
App · Berufsunfähigkeit · Kfz-Versicherung · Marktanteil
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