Mit 18 Euro mehr Riester bezahlen?

18.9.2014 – Na bravo – das sind sie wieder – die Begehrlichkeiten. Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (DIW) zu unterstellen, sie setzten sich für Nachhaltigkeit ein, wäre ja fast üble Nachrede.

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Es geht um Geschäfte – und zwar eindeutig zugunsten der Konzerne und der Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Sollen doch die Beitragspflichtigen im Alter mit 43 Prozent gesetzlicher Rente auskommen, sollen sie doch endlich begreifen, dass sie bis dahin möglichst viel Geld in die private Vorsorge pumpen müssen.

Klar – für den einzelnen Beschäftigten macht eine Beitragsabsenkung um 0,6 Prozent bei einem Brutto-Gehalt von 3.000 Euro stolze 18 Euro netto mehr aus. Damit gleicht er die Absenkung der Rente auf das zuvor genannte Niveau locker aus – oder? Damit lässt sich doch endlich die Riester- oder Rürup-Rente bezahlen – oder?

Für einen Konzern mit 3.000 Beschäftigten und einem Durchschnittseinkommen von 3.000 Euro sind das im Jahr immerhin 648.000 Euro Lohnnebenkosten-Einsparung. Und darauf ist ein solcher Konzern auch angewiesen, um seine Vorstände besser zu entlohnen und den Aktionären eine bessere Dividende zu zahlen.

Anstatt über eine langfristige und nachhaltige Änderung der Nachhaltigkeits-Rücklagen zu diskutieren, wird mal wieder dem goldenen Kalb der kurzfristigen Gewinnmaximierung gehuldigt. Wie wär's mit einer Einführung einer staatlich geförderten DIW-GDV-Rente? Wär doch für den Vertrieb sicher ein neuer Renner! Armer Sozialstaat – armes Deutschland.

Gabriele Fenner

gabriele.fenner@vsmp.de

zum Artikel: „Gut gefüllte Rentenkasse sorgt erneut für Diskussionen”.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Nachhaltigkeit · Rente · Riester · Rürup
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