Man wählt, was man angeboten bekommt

22.7.2015 – Die Zahl der gewählten Ausbildungsberufe ist wohl kaum geeignet, auf ihre Beliebtheit zu schließen. Genauso gut könnte man meinen, dass Milliardäre keine beliebten Ehemänner sind, weil nur 0,001 Prozent aller Frauen sich einen Milliardär als Ehemann wählen. Liegt es aber vielleicht nicht einfach am Angebot, so dass die Frau am Ende – will sie dann nicht lieber unverheiratet bleiben – nur den nehmen kann, der noch übrig ist, und nicht den Milliardär, den sie vielleicht lieber genommen hätte?

Wenn alle Männer am allerliebsten wie Grisu der Drache als Ausbildungsberuf Feuerwehrmann werden würden, wenn sie die Wahl hätten, wird sich dies in der Statistik so nicht widerspiegeln, wenn nur 100 Auszubildende zum Feuerwehrmann gesucht werden. Dies dann aufgrund der Statistik als unbeliebten Beruf zu bezeichnen, geht indes nicht an.

Und wenn 500.000 Personen am zweitliebsten – nach dem Feuerwehrmann-/frau – eine Ausbildung zum „Kaufmann-/frau für Versicherungen und Finanzen“ wählen würden, sind es am Ende eben bei einem Angebot von nur 5.700 Ausbildungsplätzen doch nur diese 5.700, die den Beruf wählen dürfen.

Offenbar achten die Versicherer bei ihrer Auswahl auf ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen und nehmen lieber einen Abiturienten. Was aber nicht heißt, dass Hauptschüler nicht doch noch viel lieber diese Ausbildung wählen würden als Abiturienten, wenn man sie ihnen denn anbieten würde – und sie nicht aus Not auf eine weniger beliebte Ausbildung ausweichen müssten.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Die beliebtesten Ausbildungsberufe”.

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