Fragwürdige Managementmethoden schaden der Branche

27.8.2014 – Der Fisch stinkt immer vom Kopf. Dass die Versicherungs-Gesellschaften immer schon denen die Füße küssten, die Quantität brachten, ihre Ausschließlichkeits-Vertriebler mit ihren sogenannten Führungskräften unter Druck setzten, mit fragwürdigen Reisen solche belohnten, die auch bereit waren, daran teilzunehmen, zeugt von der fragwürdigen Management-Qualität in unserer Branche.

Dass genau solches Führungsverhalten zu Kohortenbildung führt, wen wundert's? Und dass dazu die Medienberichterstattung zur Auflagensteigerung sich lieber auf die Branchenskandale stürzt, ist bekannt. Dass es aber auch Tausende Vermittlerbetriebe gibt, die sich um das Kundenwohl kümmern und in ihrer Klientel deshalb hoch angesehen sind, finde ich in keinem Bericht.

Dass nun mit dem Herunterleiern kaufmännischer Selbstverständlichkeiten und einer angeblichen Bildungsinitiative so getan wird, als hätte sich die Moral verändert, ist ein Hohn. Dass die Versicherungswirtschaft ein Riesengewinn für die Versicherten sein kann, scheint vielen Versicherungskunden durchaus bewusst und ist unter anderem auch für mich Freude an meinem Beruf als Vermittlerin.

Dass aber Qualität nur durch fachliche und sozialethische Qualifikation von Führungskräften in der Wirtschaft möglich ist, sollte sich endlich bis in die Vorstandsetagen herumsprechen. Aber leider gibt es ja immer noch die Aktionäre, und die interessiert es überhaupt nicht, wodurch ihre Gewinne zustande kommen. Tja – wer ist nun der stinkende Kopf?

Gabriel Fenner

gabriele.fenner@vsmp.de

zum Artikel: „So unbeliebt sind Versicherungsvermittler”.

WERBUNG